Mandat Wachstums Wochenstart Nr. 655: Darf ich ins Büro kommen?

Zusammenarbeit wird in unserem Unternehmen großgeschrieben. In unserem Beruf ist es wichtig, dass Dinge gemeinsam erörtert, ausgetauscht, abgestimmt werden, denn in allen Beratungsprojekten, abgesehen von den persönlichen Beratungsmandaten arbeiten wir in Teams. Man kann als Berater auch prima solo erfolgreich sein, das ist aber nicht unser Konzept. Unsere Klienten profitieren davon, dass wir eine „Boutique-Beratung“ sind, nicht abhängig von der Exzellenz einer einzelnen Person und auch keine „Beratungsfabrik“. Wir arbeiten also gern zusammen und miteinander.

Bereits zu Corona-Zeiten war der Wunsch bei uns, bei Mandat, hoch, in Präsenz miteinander zu arbeiten, so dies möglich war und so schufen wir die Möglichkeiten, dies im gesetzlich möglichen Rahmen zu tun. Gleichwohl wuchs in dieser Zeit in der Gesellschaft die Attraktivität des Homeoffices. In zahlreichen Bewerbungsgesprächen, die wir mit Beraterkandidaten führten, kam früher oder später die Frage „Bieten Sie auch Homeoffice an?“. Eine Bewerberin hätte auch gern das Büro zu Hause von uns ausgestattet bekommen.

Unsere Standardantwort ist: „In den ersten Monaten sicher nicht und danach gegebenenfalls fallweise, jeweils in Abstimmung mit dem jeweiligen Leiter des Beratungsmandats.“ Warum ist das so? Weil Berater ihre Arbeit unmöglich zu Hause lernen können, mit ihren Klienten ohnehin viel interaktiv in Präsenz arbeiten und Kolleginnen und Kollegen lernt man zu Hause auch nicht kennen. Es gehört – siehe oben – zu unserem Markenkern, Dinge miteinander und nicht nebeneinander zu erarbeiten – sowohl mit Klienten als auch in internen Teams. Natürlich arbeiten wir auch immer wieder mobil – nicht nur zu Hause, sondern auch auf Reisen –, aber Homeoffice als Regel, das gibt es bei uns nicht.

Wir sind aktuell wieder auf der Suche nach weiteren Beratern und staunen nicht schlecht. Ganz offenbar hat sich einiges in den letzten Jahren verändert, denn viele Bewerber fragen uns heute nicht „Bieten Sie auch Homeoffice an?“ oder „Wie viele Tage pro Woche kann ich von zu Hause arbeiten?“. Vielmehr ist heute die Frage häufig: „Habe ich einen Büroarbeitsplatz? Kann ich in die Firma kommen?“ Offenbar ist der Wunsch nach Zusammenarbeit größer geworden, vielleicht auch dadurch, dass die heutigen Absolventen die Einsamkeit in der Corona-Sperre während des Studiums erlebt und wenig geschätzt haben. Es gibt ja Absolventen, die nie das Campusleben erlebt haben.

Wir finden diese Entwicklung der Wertschätzung des Miteinanders gut. Zusammen macht die Arbeit noch viel mehr Freude als allein.

Wie steht es bei Ihnen? Wird die Zusammenarbeit auch wertgeschätzt? Oder dominiert der Drang zur vermeintlich selbstbestimmten Alleinarbeit?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle