Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 483: Quantenmechanik und Unternehmensführung
Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 483: Quantenmechanik und Unternehmensführung
Beschäftigen Sie sich manchmal mit Quantenmechanik, mit Quantenphysik? Nein, nein, nicht als Experte, als – sagen wir – „interessierter Laie“? Ich tue das gelegentlich – aus ganz unterschiedlichen Gründen, einer davon ist, dass ich Einstein großartig finde – und bin immer wieder fasziniert, in welchen Dimensionen die Forschung stattfindet und wie schnell man an die Grenzen des Fassbaren, Messbaren, Verstehbaren, Glaubwürdigen gerät. Ich gerate zumindest oft dahin.
Es wurde zum Beispiel hinlänglich nachgewiesen, dass sich ein Teilchen an zwei unterschiedlichen Orten zur gleichen Zeit befinden kann, was man durch einfache Experimente selbst zu ergründen in der Lage ist, was unser (mein) Vorstellungsvermögen aber schnell sprengt. Eine andere quantenmechanische Feststellung ist, dass Dinge sich, ihr Verhalten, verändern, wenn man sie beobachtet, dass sich unbeobachtete Teilchen also anders verhalten, als beobachtete und dass auch die Intensität der Beobachtung eine Rolle spielt.
Keine Sorge, ich drifte nicht ab – zumindest nicht mehr, als sonst –, aber hier kommen wir recht rasch zu Ableitungen für uns in der Unternehmensführung. Wenn wir einmal annehmen, dass die quantenphysikalische Feststellung auf der Mikroebene sich auf die Makroebene übertragen lassen würde, dann würde es bedeuten, dass Sachverhalte, Personen, die Aufmerksamkeit erlangen, sich anders verhalten, als ohne diese Aufmerksamkeit.
Und genau das ist der Fall, von dem ich sicher bin, dass Sie ihn auch schon erlebt haben. Sie widmen sich einer besonderen Angelegenheit sehr genau und führen sie dadurch schneller und gründlicher zu einem Ergebnis. Sie widmen sich einem Mitarbeiter besonders und er entwickelt sich besser, als ohne diese Aufmerksamkeit, sie arbeiten gemäß ihrer Prioritäten (haben also nur exakt EIN Projekt mit „höchster Priorität“) und – siehe da – wie von Geisterhand geschehen Dinge schneller und besser.
Der Umkehrschluss ist statthaft: Ohne Aufmerksamkeit, ohne Zuwendung oder bei sehr stark fragmentierter Aufmerksamkeit werden Dinge schlechter. Wir haben nur 100 Prozent Aufmerksamkeit. Wenn wir diese auf 10 Projekte lenken, erfährt jedes Projekt durchschnittlich 10 Prozent Aufmerksamkeit. Wenn ich „Multitasking“ im Sinne von „mehrere Dinge gleichzeitig konzentriert tun“ betreibe (was nachweislich nicht geht, ich schrieb darüber), verschwende ich Energie.
Was können wir tun?
- Wenn Sie etwas stört, oder wenn Sie etwas besonders voranbringen wollen, widmen Sie dieser Angelegenheit ihre Aufmerksamkeit und zwar ihre volle Aufmerksamkeit für den von Ihnen jeweils vorgesehenen Zeitraum. Keine Ablenkung, kein Multitasking.
- Wenn Sie feststellen, dass etwas in Ihrem Unternehmen partout nicht vorankommt, artikulieren Sie dies und sagen Sie, dass Sie sich die Dinge genauer ansehen werden. Sie werden sich wundern.
- Wenn Sie selber den Eindruck haben, mit angezogener Handbremse zu fahren, überdenken Sie Ihre Prioritäten und prüfen Sie, ob Ihre eigentlichen Prioritäten mit Ihrem Handeln übereinstimmen. Ihr Kalender ist unbestechlich.
Auf eine gute Woche!
Ihr und Euer
Guido Quelle
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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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