Der Wachstums-Wochenstart #39: Point of no return
Ihr Fokus in dieser Woche: Machen Sie sich klar, dass es so etwas, wie einen „Point-of-no-return“ im normalen Leben nicht gibt.
Häufig wird argumentiert, dass man etwas nicht mehr ändern könne, weil der „Point-of-no-return“ überschritten sei, also der Punkt, ab dem man nicht mehr umkehren könne, weil man bereits zu weit fortgeschritten sei. Das ist in den allermeisten Fällen grober Unfug. Ein Bauvorhaben, das ganz offensichtlich zu teuer wird, kann gestoppt und abgerissen werden, eine geschäftliche Partnerschaft (und auch eine private) kann beendet werden, eine Entscheidung kann rückgängig gemacht werden.
Natürlich können die Konsequenzen in einzelnen Fällen sehr erheblich sein. Aber eben diese Konsequenzen, die ein Umdrehen zur Folge hätte, sind es, die meist gescheut beziehungsweise gar nicht erst durchdacht werden. In der Medizin, bei einer Operation zum Beispiel, gibt es einen solchen „Point-of-no-return“. Auch beim Fliegen gibt es ihn, es ist nämlich der Zeitpunkt, ab dem ein Startabbruch nicht mehr möglich ist, weil ein Totalschaden riskiert würde – Piloten kennen diesen Punkt sehr gut. Aber im Geschäftsleben, in der Politik und auch im privaten Bereich muss der „Point-of-no-return“ zu oft herhalten für den Mangel an Mut, eine Wahrheit auszusprechen, eine Kehrtwende zu vollziehen und die Konsequenzen zu tragen.
Haben Sie auch einen solchen vermeintlichen „Point-of-no-return“ vor Augen, den Sie gelegentlich bemühen?
(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH