Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 489: Niemand hört zu
Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 489: Niemand hört zu
Der begnadete Autor Ephraim Kishon versah schon vor Jahrzehnten eine seiner Satiren mit diesem Titel: „Niemand hört zu“. Nun, vielleicht ist es nicht „niemand“, der zuhört, also sind es nicht alle, die nicht zuhören, aber das wird zu kompliziert. Wir belassen es bei der Vereinfachung.
Am Telefon: „Ihr Name?“
- „Quelle“.
- „Kelle?“
- „Nein, Quelle.“
- „Ah, Kelle.“
- „Nein. Quuuelllle.“
- „Pelle!“
- „Nein! Quelle, wie die Quelle. Die Quelle vom Fluss.“
- „Ah, jetzt hab ich’s, danke.“
- „Gern.“
- „Vorname?“
- „Guido. G-U-I-D-O.”
- „Danke.“
- „Gern.“
Die Sendung kommt: „Herrn Gido Kwelle, ……“. Niemand hört zu.
Ok, das war lustig und ohne Auswirkung. Unser Postzusteller kennt uns und vermutlich sämtliche Schreibweisen.
Im Meeting: „Wir gehen den Weg, den Frau Bogenhaus beschrieben hat: Wir planen, das Budget von einer Million Euro Schritt für Schritt vollständig in die Zielgruppe ,Endverbraucher mit überdurchschnittlichem Einkommen‘ zu investieren, machen das aber von zwei Faktoren abhängig: Erstens müssen wir an Hand der zuvor besprochenen und Ihnen bekannten Kriterien nach drei Monaten einen signifikanten Umsatzzuwachs aus der Zielgruppe erkennen, zweitens müssen wir auf Unternehmensebene auch in diesem Jahr unser EBITDA-Ziel monatlich erreichen. Die Zahlen werden Ihnen ja monatlich bekanntgegeben. Sollte eines der beiden Kriterien nicht erfüllt sein, stellen wir die Investition auf den Prüfstand und es bedarf einer neuen Freigabe.“
Was passiert? Genau: Die Million wird versenkt. Zwar ist das EBITDA monatlich im Plan, aber die Zwischenstände des Investitionsergebnisses wurden nicht geprüft, obwohl die Kontrollpflicht bekannt war.
Mangelnde Disziplin? Könnte sein, aber das springt zu kurz. Die Verantwortlichen haben einfach hinter dem Wort „investieren“ gedanklich einen Punkt gemacht und das „Schritt für Schritt“ leise ausgeblendet.
Niemand hört zu.
Wir haben zwei Hebel, um dies zu verbessern: Erstens die eigene Konzentration. Manchmal ist eben doch jedes Wort wichtig. Zweitens können wir, wenn wir etwas anordnen, beschließen, von anderen wollen, ein „Rebriefing“ durchführen. Das geht so: „Wiederholen Sie bitte, was Sie verstanden haben.“
Das kommt Ihnen zu schulmäßig, zu dumm, zu kindisch vor? Dann leben Sie weiterhin damit, dass man Ihnen nicht zuhört. Wir haben das „Rebriefing“ bei Mandat und auch in Beratungsprojekten im Programm und haben schon oft gestaunt. Worüber? Na, dass viele eben doch nicht zuhören.
Auf eine gute Woche!
Ihr und Euer
Guido Quelle
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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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