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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 583: Einfach sprechen

Meine Frau und ich unterhielten uns kürzlich beim Frühstück über eine mögliche Veranstaltung – diesmal nicht geschäftlich, sondern in der Freizeit –, die ich andenke und zu der ich eine Wissenschaftlerin einladen möchte, um einem bestimmten Kreis ein bestimmtes, sehr wichtiges Thema nahezubringen. Wir kamen schnell überein, dass es vermutlich wenig hilfreich ist, nur jemanden aus der Wissenschaft einzuladen, weil die Gefahr besteht, dass das ohne Zweifel vorhandene große Wissen nicht hinreichend verständlich für jedermann transportiert würde. Also war schnell klar: Auch ein Praktiker muss hinzu, der das Theoretische direkt während der Veranstaltung ins Anwendbare übersetzt.

Einfach zu sprechen, ohne Dinge zu bagatellisieren oder zu verkürzen, ohne herablassend zu sein, ohne ins Umgangssprachliche abzudriften, dies fällt umso schwerer, je mehr wir uns in einem Umfeld bewegen, innerhalb dessen wir uns besonders gut auskennen. Wir merken gar nicht mehr, dass wir Dinge sagen, die andere vielleicht nicht verstehen. Viele von uns werden das von Ärzten kennen, die mit Fachbegriffen nur so um sich werfen. Der Patient sitzt und staunt und viele trauen sich nicht, nachzufragen. Meist ist das keine Absicht des Arztes, schon gar keine böse Absicht, sondern es ist einfach ein selbstverständlicher Sprachgebrauch, es ist wie der Gebrauch der eigenen Muttersprache im Heimatland. Auch diese nutzen wir nicht bewusst, sondern selbstverständlich.

Nicht anders verhält es sich in den zahllosen Wissenschaftsdisziplinen. Es wird über viele Jahre ein Vokabular gelernt, das sich „verselbstverständlicht“. Dasselbe gilt auch für uns in der Beratung, auch wir haben einen teilweise eigenen Wortschatz. Man ist sich der Tatsache, dass man möglicherweise Dinge artikuliert, die das Gegenüber nicht versteht, nicht mehr bewusst.

Genau da liegt der viel zitierte Hase im Pfeffer: Es geht um Bewusstsein, um Klarheit. Bei Mandat sprechen wir immer wieder darüber, dass auch wir, die wir zigtausend Arbeitstreffen gestaltet, Hunderte Wachstumsprojekte geführt, Hunderte Strategieprojekte geleitet haben, einen bestimmten Teilwortschatz haben, den andere nicht verstehen. Viele trauen sich nicht, bestimmte Begriffe, die wir selbstverständlich verwenden, zu hinterfragen, selbst Unternehmenslenker sind dort manchmal zurückhaltend, weil sie sich keine vermeintliche Blöße geben wollen. Also? Also müssen wir uns darüber bewusst sein und möglichst klar und verständlich sprechen. Einfach, eben. Nein, nicht unzulässig simpel. Aber einfach.

Sehr oft wurde ich schon darauf angesprochen, dass ich meist eine einfache Sprache wähle. Ich nehme das als Kompliment und sage stets „Danke, ich gebe mir Mühe, kompliziert sollen es andere machen“. Nicht, dass ich nicht auch die komplizierte Seite unserer Sprache wählen könnte, mit lauter energiefressenden Substantiven, wissenschaftlichen Begriffen und so fort. Aber ich möchte mir Mühe geben, sodass es leichtfällt, unsere Botschaften zu verstehen. Möchte es jemand kompliziert haben? Gern, ist für mich einfacher. Wir arbeiten aber lieber weiter daran, dass das, was wir sagen, auch ankommt.

Hier kommt noch ein Tipp: Wenn jemand in Ihren Meetings, egal ob Mitarbeiter, Lieferant, Kunde, weiß der Himmel wer, fortwährend kompliziert spricht, dann kann das auch Nichtwissen oder Herumreden bedeuten. Fühlen Sie der Person auf den Zahn.

Sollte ich die Veranstaltung, um die es eingangs ging, durchführen, werde ich berichten.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 380: Es geht auch einfach

Wachstums-Wochenstart

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 380: Es geht auch einfach

Sonntag vor einer Woche. Der Temperaturknopf eines unserer Kühlschränke war defekt, den Kühlschrank musste ich zur Nichtbenutzung – nein, nicht mit dem Hammer! – mit der Zange ausschalten, aber es blieb die Frage: Wie kommen wir am einfachsten an einen Temperaturknopf? Es war Sonntag.

Meine Frau und ich machten drei Optionen aus:

1.: Wir ignorieren das Problem und legen eine Zange neben den Kühlschrank: Keine echte Option.

2.: Wir rufen am Montag den Elektrohändler unseres Vertrauens an und bitten ihn, das Teil zu bestellen. Die Konsequenz wäre, sich diese Aufgabe bis Montag zu merken, es bestünde die Erfordernis, jemanden zu erreichen, vielleicht spräche man auch über unterschiedliche Teile, es gibt Fehler bei der Übertragung der Modellnummer, dann müsste jemand das Ding vorbeibringen, schicken, oder – schlimmer – wir müssten es abholen … Sie wissen, worauf ich hinauswill. Nicht so schön.

3.: Wir bestellen das Teil selbst. Ich erinnerte mich an meine guten Ersatzteilerfahrungen bei Siemens, fotografierte die Modellnummer und beschloss, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.

Abends auf der Terrasse, den Grill anfeuern, den Rechner auf den Terrassentisch stellen und los geht‘s. www.siemens.de, Produkte & Services, Für den Privathaushalt, Hausgeräte, Shop, Ersatzteile, die Modellnummer eingeben und – schwupps – zeigt sich eine Explosionszeichnung des Gerätes mit den Ersatzteilen. Ersatzteil optisch identifizieren, die Nummer eingeben, es erscheint ein Foto, ein Preis und der Warenkorb. Ab in den Warenkorb mit dem Ding, registrieren (wenn man nicht schon ein Konto hat), Link zu Paypal, Komfort-Login, bezahlen, erledigt.

Das fand ich großartig: Mit fünf (!) Klicks zum Gerät, mit zwei weiteren Eingaben beim Ersatzteil, drei weitere Klicks (plus Registrierung) und keine zehn Euro später (die Hälfte sind Versandkosten) ist das Ding geordert. Wir sprechen hier von einem Temperaturregler eines Kühlschranks, bestellt von der Haupt-Website eines Weltkonzerns mit multiplen Geschäftsfeldern.

Dass das am Sonntag bestellte Teil am Dienstag in der Post war, sei hier der Vollständigkeit halber auch noch erwähnt.

Egal, ob im Netz oder „analog“: Machen Sie es Ihren Kunden auch so einfach?

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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© 2019, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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