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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 507: Das kannst Du Dir gar nicht vorstellen

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 507: Das kannst Du Dir gar nicht vorstellen

 

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass vieles von dem, was andere zu Ihnen sagen, mehr über Ihre Gesprächspartner aussagt, als über Sie? Ein Klassiker: „Ich habe [irgendwas] erlebt. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, [jetzt kommt irgendwas, was man sich vermeintlich nicht vorstellen kann].“

Doch, ich kann mir das sehr gut vorstellen, habe ich schon oft gedacht. Entweder, weil ich schon in einer vergleichbaren Situation war, oder weil meine Grundintelligenz dazu ausreicht, mir das ohne große Mühe vorstellen zu können.

Ein anderer Klassiker: „Mensch, das ist doch unglaublich schwer [ein Buch neben der eigentlichen Arbeit zu schreiben, zahlreiche Ehrenämter auszuüben trotz eines hochanspruchsvollen Berufs, viele verschiedene Rollen miteinander zu verbinden].“ Nein, es ist nicht schwer, es fällt mir sogar leicht, aber Dir fällt es vielleicht schwer, Dir das vorzustellen.

Das kennen Sie, oder?

All diesen Klassikern ist gemein, dass sie Annahmen des „Senders“ darstellen, also desjenigen, der die Aussage trifft. In Wirklichkeit sagt der „Sender“ also mehr über sich aus – dass er sich eine solche Situation nicht hat vorstellen können – als über Sie, den „Empfänger“.

Interessant finde ich, dass uns solche Aussagen wieder dazu bringen, über Annahmen genauer nachzudenken. Welche Annahmen haben wir zu Situationen, zu Entwicklungen und welche Schlüsse ziehen wir daraus? Nicht umsonst sprechen wir bei Mandat bei jedem Projektstart auch über die Annahmen, die dem Projekt zugrundeliegen und es kommt immer etwas Spannendes dabei heraus.

Wenn Sie sich mit dem Thema Wachstum auseinandersetzen, schauen Sie immer auch auf die Annahmen, die Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben. Dann wird vieles klarer.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 460: Von Input und Output

Mandat Wachstums-Wochenstar® Nr. 460: Von Input und Output

Bereits in der letzten Woche habe ich Ihnen über den Umgang mit Menschen aus unterschiedlichen Nationen berichtet. Ich war im Rahmen meiner Reisen, Vorträge, Beratungsmandate in 23 oder 24 Ländern und wir haben mit Menschen und Unternehmen aus noch mehr Ländern zusammengearbeitet, nicht nur Europa, sondern auch Asien, Australien, Amerika sind Kontinente, in denen oder mit denen wir bei Mandat Erfahrungen gemacht und in denen etwas bewirkt haben.

Heute: Nochmal Indien. Letztlich hatte ich ein Gespräch mit einer indischen Studentin über ihre Erfahrung in einem deutschen Unternehmen. Genauer: Sie kam darauf über meine Frage in der Vorlesung: „Haben Sie Fragen?“ oder meine Aufforderung: „Bitte unterbrechen Sie mich stets, wenn Sie Fragen haben“. Meine Beobachtung war nämlich, dass nahezu niemand eine Frage stellte.

Die Studentin erzählte mir von ihrer Arbeit in einem deutschen Logistikunternehmen, das einen neuen Geschäftsprozess einführte. Der Prozess wurde über mehrere Stunden in einer Videokonferenz vorgestellt, erklärt und keiner der indischen Teilnehmer hatte eine Frage. Aus Sicht des deutschen Unternehmens war also alles klar. Gute Präsentation, gute Erklärung, erledigt.

Der Prozess wurde eingeführt und funktionierte nicht. Warum nicht? Weil Tausend Fragen auftauchten. Während der Implementierung tauchten sie auf und konnten nicht geklärt werden, denn das deutsche Unternehmen ging ja davon aus, dass alles geklärt war. Es kam zu einer gewissen Frustration auf beiden Seiten, die nur Schritt für Schritt abgebaut werden konnte.

Die Studentin erklärte mir: „Wir ticken nicht so. Wir haben keine Fragen, wenn wir etwas vorgestellt bekommen. Wir fragen uns nur: ,Warum reden und präsentieren die so lange?‘. Unsere Fragen entstehen, wenn wir an den Dingen arbeiten, wir sind eher praktisch unterwegs.

Sicher ist das nicht zwingend verallgemeinerbar, aber es hat mir wieder eine exzellente Erklärung für viele Dinge gegeben, die ich erlebt habe. Vor allem macht es zweierlei klar:

1. Kommunikation hat etwas mit dem Empfänger zu tun, der Sender ist gut beraten, sich auf diesen einzustellen, weil …

2. … es um Output (Wirkung) geht, nicht um Input (Tätigkeit).

In diesem Fall wäre es vermutlich hilfreicher gewesen, den Prozess kurz vorzustellen, ihn dann zur Probe zu implementieren und ein Hilfeteam parat zu haben, das Fragen beantworten kann. Stattdessen gab es eine perfekte Präsentation – leider ohne gewünschtes Resultat.

Wir brauchen gar nicht auf interkulturelle Dinge zu schauen, sondern ganz konkret intern: Wo können Sie die Wirkung erhöhen und sich weniger über den Input definieren? Schauen Sie bei der Gelegenheit ruhig einmal in Ihre Abteilungen – und fangen Sie beim Vertrieb und beim Marketing an.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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