Schlagwortarchiv für: Loyalität

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 427: Von Loyalität und Kongruenz

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 427: Von Loyalität und Kongruenz

Als meine Frau und ich vor knapp zwei Jahren erwogen, die ohnehin beim Bau unseres Hauses elektrisch schon vorgesehenen Markisen anbauen zu lassen, fragte ich die Vertriebsleitung unseres Klientenunternehmens, Marktführer im Bereich Sonnenschutz, ob es Handels- beziehungsweise Handwerksbetriebe in unserer Nähe gäbe, die sich besonders empfehlen würden, einen Betrieb hatte ich dabei schon ins Auge gefasst. Der Vertrieb signalisierte, dass der von mir ausgesuchte Partner exzellent sei und so fragte ich dort an – natürlich ohne darüber zu sprechen, dass wir mit dem Sonnenschutzunternehmen in einem Beratungsmandat standen. Es kam zum Angebot, zum Abschluss, zur Montage. Alles bestätigte sich: Top Produkt, Top Handels- und Handwerkspartner. Familie Quelle war (und ist) sehr zufrieden mit ihren neuen Markisenanlagen.

Ich erinnere mich noch gut an das diesbezügliche Gespräch am Rande eines Strategiemeetings mit diesem Klientenunternehmen, innerhalb dessen mir einige unserer Gesprächspartner signalisierten, dass sie es bemerkenswert finden, dass wir uns privat einen Sonnenschutz ihres Hauses kauften. Ich wiederum war erstaunt, denn das war für uns völlig klar: Wir werden doch nicht bei einem Wettbewerber unseres Klientenunternehmens, mit dem wir gerade strategisch arbeiten, eine Markise anfragen. Ich hatte das nicht mal ins Auge gefasst und ich habe übrigens auch unseren Klienten nicht um einen Rabatt gebeten. Selbstverständlich. Ehrensache.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates von Leica, Dr. Andreas Kaufmann, hat auf dem Internationalen Marken-Kolloquium einen Vortrag gehalten. Selbstverständlich fiel meine Wahl in Sachen einer Kamera nicht auf Nikon, Sony, o. ä., sondern auf eine Leica. Erich Sixt hat auf dem Internationalen Marken-Kolloquium einen Vortrag gehalten. Wenn immer es passt, miete ich als Diamond Member bei Sixt und wir nutzen auch Sixt mydriver sehr regelhaft.

Ich könnte die Liste fortsetzen: In einigen Küchen unseres Teams tummeln sich Elektrogeräte aus dem Hause eines unserer Klientenunternehmens, in einigen Kleiderschränken geben sich Kleidungsstücke von Klientenmarken ein Stelldichein. Ich bedauere derzeit, dass die Zahnpasta eines unserer Klienten aus Tschechien in Deutschland (noch) nicht erhältlich ist, wir würden sie gerne nutzen.

Wir arbeiten bei Mandat nur für Unternehmen, auf die wir stolz sind. Wir fragen für das Internationale Marken-Kolloquium nur Persönlichkeiten für einen Vortrag an, die wir respektieren und wirklich hören wollen, weil sie etwas zu sagen haben. Da ist es für mich völlig klar, ohne jede Verpflichtung, dass ich mir auch bevorzugt die Produkte der Marken anschaue, wenn es um den „Eigenbedarf“ geht. Nicht als Zwang, sondern als Haltung. Hätten wir ein größeres Mandat bei einem Automobilhersteller, würde unser kleiner Fuhrpark über kurz oder lang mindestens über ein Auto der Marke verfügen. Warum? Weil es richtig ist.

Und wenn es keine Consumer-Produkte sind? Wenn unser Klient zum Beispiel Anlagenteile für Kraftwerke zuliefert? Dann empfehlen wir diesen Klienten weiter und wir tragen dafür Sorge, dass das Unternehmen Eingang in unser großes Netzwerk findet. So sind schon viele tolle Beziehungen entstanden. Selbstverständlich (!) geschieht dies stets ohne ein wirtschaftliches Interesse von Mandat. Für Empfehlungen Geld zu verlangen, ist eine Unart, es ist unseriös, es zeugt von kleinem Denken (es sei denn, man ist professioneller Vermittler oder Makler, das ist etwas anderes).

Ich kann verstehen, dass nicht jeder Porsche-Mitarbeiter einen Porsche kauft, weil er für die meisten Menschen schlicht nicht leistbar ist. Ich kann aber nicht verstehen, wenn – beispielsweise – nicht jeder Opel-Mitarbeiter auch einen Opel fährt – sofern er oder sie ein Auto hat. Arbeitete ich bei Opel, führe ich einen Opel. Fertig. Wenn man nicht von einem Produkt überzeugt ist, soll man auch nicht für die Marke arbeiten, weder als Mitarbeiter, noch als Dienstleister.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 


Die Frage der Woche:

„Wie viel Prozent Ihrer Mitarbeiter identifiziert sich mit der Marke und dem Unternehmen?“ 

Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche

 

In der letzten Woche haben wir gefragt:  „Wie steht es um Ihre Produkte/Dienstleistungen und Prozesse?“

Ihre Antwort:

  • Wir haben exzellente Produkte/Dienstleistungen und Prozesse – 33,33%
  • Wir haben nur gute Produkte/Dienstleistungen. Unsere Prozesse sind nicht optimal – 50%
  • Wir haben nur gute Prozesse. Unsere Produkte/Dienstleistungen sind nicht optimal – 16,67%
  • Wir haben weder gute Produkte/Dienstleistungen noch gute Prozesse – 0,00%

Um jeden Montagmorgen automatisch mit einem Wachstumsimpuls in eine erfolgreiche Woche zu starten, registrieren Sie sich für unseren kostenfreien Mandat Wachstums-Wochenstart in unserem Onlineshop: Wachstums-Wochenstart abonnieren

 

© 2020, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Jogger: 241365758 Maridav stock.adobe.com

Mandat Wachstums-Wochenstart #68: Achten Sie auf Personen, nicht auf Positionen

Viele Menschen, die aus einer vermeintlich bedeutenden, sagen wir einmal „prominenten“ Position ausscheiden – unabhängig davon, aus welchem Grunde -, berichten darüber, dass sich plötzlich nur noch sehr wenige der sogenannten „Freunde“ und „Weggefährten“ hören oder gar blicken lassen. Auch in Vereinen und Verbänden wächst die Distanz. Der Grund dafür liegt in vielen Fällen auf der Hand: Man ist einfach nicht mehr wichtig genug. Einfluss weg, „Freunde“ weg, so schlicht ist die Formel häufig. Die gute Nachricht daran: In solchen Zeiten erkennt man die wahren Freunde und die wahren Weggefährten.

Ihr Fokus in dieser Woche: Werden Sie sich klar darüber, wer Ihnen im Geschäftsleben wirklich wichtig ist. Sprechen Sie mit einigen Ihrer Mitarbeiter darüber, dass es wichtiger ist, sich mit Personen zusammenzutun, mit denen es Freude macht, zu arbeiten, als Menschen in Positionen hinterherzujagen, weil diese Menschen vermeintlich Vorteile für einen selbst erbringen. Wecken Sie das Bewusstsein für Langfristigkeit, für Loyalität. Sorgen Sie dafür, dass der Gedanke, langfristigen Nutzen zu schaffen, gegenüber dem schlichten Kurzfrist-Kick gewinnt.

Bei Mandat verfolgen wir diese Philosophie schon solange ich mich zurückerinnern kann. Wir arbeiten mit unseren Klienten sehr eng zusammen, in teilweise widrigen, weil unübersichtlichen Situationen, in Phasen starken Wachstums, in Phasen der Notwendigkeit des Aufrüttelns, in Turn-Around-Situationen. Wir gehen mit unseren Klienten – wenn diese das wünschen – durch Dick und Dünn. Und deshalb sind wir auch dann da, wenn unsere Klienten zwischenzeitlich einmal schlechtere Phasen haben. Wir setzen auf Langfristigkeit. Tun Sie das auch und vermitteln Sie dies Ihren Mitarbeitern. Ein ehernes Gesetz des Netzwerkens ist: Erst Geben, dann Erwarten.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH