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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 480: Primärquellen nutzen

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 480: Primärquellen nutzen

Wir haben während der Pandemie überrascht feststellen können, wie sich ein großer Teil der Bevölkerung von Fußball-Bundestrainern zu Virologen und Epidemiologen entwickeln konnte. Das war schon faszinierend. Allerorten schossen plötzlich Experten ums Eck, darunter waren übliche Verdächtige, die sowieso zu allen Themen etwas sagen, aber auch viele unbekannte Hobby-Virologen zeichneten sich durch zwielichtiges YouTube-Wissen aus.

Auch die Berichterstattung überschlug sich. Viele Meldungen bezogen sich auf die gleiche Quelle und je seriöser das Medium war, das eine Meldung veröffentlichte, desto weniger genau schaute man hin, ob der Quellenbezug seriös war. Zack, war die Ente plötzlich eine Wahrheit und viel zu viele faselten einfach falsche Inhalte unreflektiert vor sich hin.

Vor kurzem wäre ich auch fast auf eine Meldung hereingefallen, in der sich wieder einmal einige Medien darüber echauffierten, dass Bezos, Musk und Co. so wenig Einkommensteuern zahlten. Die genannten Quoten kamen mir merkwürdig vor. Auf Twitter wurde ich auf die Quelle aufmerksam: propublica.org. Ich las den Artikel und traute meinen Augen nicht: Die persönlichen Steuersätze wurden aufgrund des Börsenwerts der Unternehmensanteile berechnet. Heraus kamen natürlich irrwitzig kleine Steuersätze.

Nehmen wir an, ein Lediger bezöge als geschäftsführender Alleingesellschafter eines mittelständischen Familienunternehmens Einkünfte aus seiner Tätigkeit, die zu einem zu versteuernden Einkommen von 500.000 Euro führen. Ab 265.327 Euro zahlt er den Spitzensteuersatz von 45% in Deutschland. Insgesamt werden 219.000 Euro Steuern inkl. Soli fällig. Durchschnittssteuersatz: knapp unter 44% inkl. Soli.

Nehmen wir an, das Unternehmen sei 50 Millionen Euro wert. Legte man die Berechnung von propublica.org zugrunde, würde bei jenem geschäftsführenden Alleingesellschafter die Berechnungsbasis auf 50 Mio. + 500.000 = 50,5 Mio. Euro gesetzt. Gezahlte Steuern: 219.000 Euro. Steuersatz daher: 0,43%.

So geht das mit den Zahlen.

Die Berechnung würde bereits bei einem mittelständischen, florierenden Unternehmen zu einer unglaublichen Verringerung des prozentualen Steuersatzes führen. Das Vermögen, das in einem Betrieb, in seiner Substanz und in seinem Ertragspotenzial liegt, ist aber erst dann auf der persönlichen Ebene realisiert, wenn der Verkauf vollzogen ist. Und es unterliegt permanent dem Risiko „Nullwert“.

Der ganze Bericht war scheinheilig. Scheinbar neutral, von einer „investigativen“ Plattform veröffentlicht, werden auf diese und andere Weisen Falschmeldungen in die Welt gesetzt, die auch von seriösen Medien oft nicht hinterfragt werden.

Was lernen wir daraus für unser Thema „Wachstum“?

Wir müssen uns immer wieder die Mühe machen, Primärquellen zu sichten und wir müssen auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nahelegen und beibringen, dies zu tun, statt dass wir offensichtlichen Unsinn wiederkäuen.

Doch wie wollen wir das auch noch schaffen? Hier ist meine Faustformel: Immer, wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt und es Ihnen wichtig erscheint, schlagen Sie es fundiert nach. Sie werden sich wundern!

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 441: Zielklarheit, Dankbarkeit und noch einiges anderes

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 441: Zielklarheit, Dankbarkeit und noch einiges anderes

Donnerstag, 1. Oktober 2020, kurz vor 9 Uhr: Zurück von einer Tour mit dem Reisemobil zur Deutschen Leonberger Clubschau – Open Air, mit strengem Corona-Hygienekonzept – sitze ich am Schreibtisch und erinnere mich daran, dass ich noch einen – diesen – Wochenstart zu verfassen habe, damit Vanessa ihn für Montag zum Versand vorbereiten kann. Hm, worüber schreibe ich? Was ist mir aufgefallen? Themen gibt’s genug, also schreibe ich über das „streckende“ Produkt? Über die Frage, was man tun muss, um so zu erscheinen, wie man gesehen werden möchte? Mit beiden Themen sind Erlebnisse verbunden.

Halt, welches Datum ist heute? Der 1. Oktober. Kurze Denkpause. Heute vor dreißig Jahren begann mein Weg bei und mit Mandat. Heute vor dreißig Jahren, an einem Montag, trat ich meinen Dienst als studentische Hilfskraft an, total gespannt darauf, was mir bei Mandat begegnen würde. Die Zusage für die Stelle hatte ich just ein paar Tage zuvor erhalten.

Dreißig Jahre, 10.958 Tage, mehr als mein halbes Leben lang arbeite ich für und mit Mandat. Ich habe Dutzende Kolleginnen und Kollegen kommen und gehen sehen, bin den Weg Studi, Berater, Geschäftsführer, Gesellschafter, Alleingesellschafter gegangen und habe im letzten Jahr erste Anteile abgegeben, um gemeinsam mit meinen Kollegen Linda und Fabian sicherzustellen, dass Mandat weitere Gesellschafter bekommt, die dafür sorgen, dass Mandat stets top leistungsfähig ist. Wir haben heute ein Team, das ich mir besser kaum wünschen könnte. Dreißig, drei, null, Jahre …

Aber, wollen wir nicht zu sentimental werden. Was ist mein Punkt? Ich habe auf diesem Weg als Berater zahlreiche Job-Angebote bekommen, von Klienten und von Headhuntern. Es waren stets hochdotierte und hochinteressante Jobs als Bereichsleiter, Geschäftsführer, Vorstand und ich habe all die Angebote immer wieder – nach reiflichem Überlegen und Austausch mit meiner Frau – höflich dankend abgelehnt, stets mit dem Hinweis, ich sei bei Mandat „noch nicht fertig“. Manche meiner Freunde fragten mehr oder weniger direkt, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte.

Jawohl, hatte ich, und zwar sehr geordnet. Mir war glockenklar, dass ich bei und mit Mandat meine eigenen Ziele wesentlich besser verfolgen können würde, als anderswo. Ich wollte nämlich frei arbeiten, ohne große Zwänge, wollte konzeptionell und umsetzend direkt mit Klienten arbeiten, wollte ein eigenes Unternehmen entwickeln, wollte promovieren, Hochschullehrer werden, ehrenamtlich arbeiten und wollte – im übertragenen Sinne – niemanden fragen müssen, ob ich Urlaub bekommen kann. Die Selbstbestimmtheit des Handelns, das war mir enorm wichtig. Überdies war Mandat eine ganze Weile lang von mir allein abhängig, mein Weggang hätte das Ende des Unternehmens bedeutet.

Heute sind viele meiner damaligen Ziele erreicht, ich habe natürlich neue, die gehören aber nicht hierher, darüber kann ich dann in dreißig Jahren schreiben, ich hoffe, Sie lesen dann noch mit – oder lassen es sich vorlesen. Ich blicke heute auf eine starke Mannschaft, auf gemeinsam gelebte Werte, auf viele, viele Klientenunternehmen, die in der Zusammenarbeit mit uns noch erfolgreicher geworden sind, als sie es schon waren, auf Dutzende und Aberdutzende O-Töne, Video-Statements und Briefe, die Auskunft darüber geben, wie zufrieden unsere Klienten mit uns waren und sind. Ich blicke heute darauf, dass wir stolz auf all unsere Klienten sind.

Das macht mich dankbar.

Was nehmen wir also heute mit in Sachen Wachstum? Ein paar bekannte Dinge, die aber gar nicht oft genug benannt werden können: Klarheit (die viele gar nicht haben!) über den eigenen Antrieb ist der stärkste Motor, es bedarf dringend der Zielklarheit, um Entscheidungen bewusst zu treffen und gelegentlich einmal dankbar auf das Geschaffene zu schauen, ohne sich dabei „abzufeiern“, ist wichtig, um das große Ganze im Auge zu behalten.

Sie alle, die Sie diesen Wochenstart lesen, sind Teil der Mandat-Wachstumsgemeinschaft. Für Sie alle tun wir das. Ihnen und Euch allen eine gute Woche! – und nächsten Montag gibt’s wieder etwas noch Fachlicheres …

Ihr und Euer

 

Guido Quelle

 

 


Die Frage der Woche:

„Wie schätzen Sie die Zielklarheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt ein? “

Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche

 

In der letzten Woche haben wir gefragt: „Unser Unternehmen ist in Sachen Kundenservice…“

Ihre Antwort:

  • extrem schnell und verlässlich. – 82 %
  • durchschnittlich. – 18 %
  • verbesserungswürdig. – 0 %
  • stark verbesserungswürdig. – 0 %

 

Balance


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© 2020, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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