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Die persönliche Sicht: Die französische Kritik an Frau Merkel

Die jüngst bekannt gewordene und diskutierte persönliche Kritik der Partei des französischen sozialistischen Präsidents Hollande an der deutschen Bundeskanzlerin geht zu weit. Die Partei hat sich ganz klar im Ton vergriffen. Ich habe außer populistischen Maßnahmen des französischen Präsidenten und seinen markigen Worten noch nichts von ihm wahrgenommen – Positives war nicht dabei – und nun schlägt auch noch seine Partei großformatig aus.

Auch wenn inzwischen heftig zurückgerudert wird: Die Wortführer kommen offenbar nicht damit klar, dass ihr Land schon längst nicht mehr die Rolle spielt, die sie ihm selbst zugedenken. Dafür sind sie im wesentlichen aber selbst verantwortlich, denn wenn diese Regierung in Frankreich so weitermacht, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann der Letzte das Licht ausmacht. Frankreich ist bereits in Teilen in Europa isoliert.

Ich bedauere das sehr. Ich liebe Frankreich, ich schätze die Menschen, das Land, die Sprache, die Kultur. Aber so geht es nicht. Um Europa wieder auf den Wachstumsweg zu bewegen ist Intelligenz und Durchsetzungskraft erforderlich. Starke Worte von sozialistischen Gleichmachern helfen hier nicht. Lasst diejenigen handeln, die ihr Land wirklich voranbringen wollen und die auf Einzel- und Gemeinleistungen setzen, nicht diejenigen, die sich am lautesten bei den Falschen beklagen und dabei ein Land munter weiter herunterwirtschaften.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Die persönliche Sicht: „Mein Präsident“

Die Wahlen in den USA sind seit eineinhalb Wochen gelaufen, die Wogen um den Wahlkampf haben sich geglättet, es ist wieder nahezu Routine eingekehrt und wir können wieder einmal etwas aus den USA lernen. Nein, ich favorisiere nicht so einen Personenwahlkampf wie in den USA, auch das Volumen und die Intensität ist meiner Auffassung zufolge nicht erstrebenswert. Aber wir können etwas von den US-Bürgern lernen, denn ausgesprochen viele Amerikaner unterstützen nach dem Wahlausgang den Präsidenten der Vereinigten Staaten, weil es „ihr“ Präsident ist – unabhängig davon, ob sie Barack Obama nun gewählt haben, oder nicht.

Ich habe inzwischen viele US-Kollegen und einige von ihnen sind zu Freunden geworden. Wir haben in den letzten Monaten oft über Politik diskutiert, mitunter kontrovers, wie es sich gehört. Eines ist ihnen gemein: Sie wollen, dass „ihr“ Präsident ihr Land nach vorne bringt und die Welt nicht etwa China überlässt. Sie wünschen sich einen Präsidenten, der für die ganze Nation denkt und handelt.

Was geschieht in Deutschland nach der Wahl? Darf die nächste Kanzlerin, der nächste Kanzler, auch auf die Unterstützung aller Deutschen hoffen? Ich fürchte, nicht. In der Vergangenheit wurden vor allem die Fehler des jeweiligen Regierungschefs gesucht, von denen die sie oder ihn nicht wollten. Ich würde mir aber wünschen, dass, unabhängig vom Wahlausgang im September, wir Deutschen nach der Wahl zusammenstünden und „unsere“ Kanzlerin, oder „unseren“ Kanzler dabei unterstützten, Deutschland und Europa nach vorne zu bringen, ob wir nun Angela Merkel oder Peer Steinbrück „gewählt“ haben (und nun komme mir bitte niemand mit der Weisheit, dass man in Deutschland den Bundeskanzler nicht direkt wählen kann).

Würde uns das nicht gut tun?

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH