Schlagwortarchiv für: Windkraft

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 532: „Zwei Prozent“

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 532: Zwei Prozent

 

Ich habe mich neulich geärgert. Worüber? Über zwei Prozent. Zwei Prozent der Fläche in Deutschland soll für Windkraft zur Verfügung gestellt werden. Wir lassen jetzt einmal eine Wertung darüber außen vor, dass der Bund das Landesrecht außer Kraft setzen will oder wird, wenn das in einem Bundesland nicht erfüllt wird, wir lassen bitte auch die Diskussion über den Sinn und Unsinn von Windenergie außen vor, denn mir geht es um die zwei Prozent, nur um diese zwei Prozent.

Die zwei Prozent sind eine Luftnummer. Es kann doch nicht sein, dass eine Flächennutzung maßgeblich dafür ist, wie die Windenergie genutzt wird. Liebe Freunde des Systemdenkens: Jede ausgerufene Größe hat eine Wirkung. „Zwei Prozent“ – das bewirkt, dass die Leistungssteigerung völlig außer Acht gelassen wird. „Zwei Prozent“ – das bewirkt, dass Strom produziert wird, ohne dass die Stromverwendung gesichert ist. „Zwei Prozent“ – das bewirkt, das Flächen vielleicht über Gebühr genutzt werden.

Was wäre besser? Besser wäre – verfolgt man das Thema „Windenergie“ einmal unbefangen weiter – eine Zielgröße für die durch Windenergie zu produzierende und vor allem auch in Deutschland nutzbare oder profitabel ins Ausland verkaufbare Strommenge, unabhängig von der Anzahl der Windräder oder der Größe der für Windräder verfügbar zu machenden Fläche.

Output statt Input, das sagen wir immer in unseren Projekten mit unseren Klienten. Es kommt nicht darauf an, wie viele Kunden Du besuchst, sondern wie viele profitable Abschlüsse Du in welcher Höhe machst. Jawohl, dafür musst Du vermutlich Kunden besuchen, aber die Anzahl der Kundenbesuche ohne eine Qualitätsmessung ist unerheblich. Verkaufte Stückzahlen sind irrelevant, wenn damit Verlust produziert wird. Die Anzahl der Marketingkampagnen ist unerheblich, wenn sie kein Ergebnis bringen. Aufgewendete Stunden sind unerheblich, wenn die Wirkung verfehlt wird – das ist ein Grund, dessenthalben wir keine Stunden- oder Tageshonorare haben.

Ich bin stets erstaunt – und in der Politik sogar verärgert –, wenn Unternehmer oder Politiker immer wieder in dieselbe Inputfalle tappen. Im Falle des oben genannten Beispiels wird Innovation völlig ausgeblendet. Auch dies geschieht regelhaft in Unternehmen: Es werden Zielgrößen aufgestellt, die auf dem „Mehr des ewig Gleichen“ basieren, damit nicht nur Innovation ausblenden, sondern sie sogar unterminieren.

Lassen Sie nicht zu, dass irgendwelche unbelastbaren „Inputziele“ formuliert werden. Schauen Sie immer auf den Output. Nicht „Was können wir alles tun?“ sondern „Was wollen wir erreichen und wie kommen wir am schnellsten dahin?“

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

uls in eine erfolgreiche Woche zu starten, registrieren Sie sich für unseren kostenfreien Mandat Wachstums-Wochenstart in unserem Onlineshop: Wachstums-Wochenstart abonnieren

 

© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Jogger: 241365758 Maridav stock.adobe.com

Die persönliche Sicht: Unglaubwürdig oder scheinheilig?

Im Stadtverkehr: Ich schaue interessiert auf ein Elektro-Auto, mit Öko-Aufkleber und „Atomkraft? Nein Danke“. Die beiden Aufkleber ignoriere ich (wenngleich ich mich schon frage, welches Windkraftwerk denn das Auto bestromt) aber das Auto finde ich nett. Richtig schick. Dann geschieht es: Der Fahrer des Fahrzeugs hält den Arm heraus und schnippt seine Zigarettenkippe auf die Straße. Adieu, gutes Image, willkommen Öko-Scheinheiligkeit.

E-Auto-Fahrer, die Kippen auf die Straße schnippen, Sozialisten, die den Elysée-Palast und dessen Annehmlichkeiten schätzen, lieben und diese Annehmlichkeiten – auf Kosten des Volkes – auch auszubauen wissen, Linke, die Wasser predigen und Wein trinken: Es ist mindestens unglaubwürdig und in vielen Fällen nenne ich es scheinheilig. Entweder–oder, ganz oder gar nicht. Wenn ich möchte, dass alle gleich sind, kann ich nicht gleicher sein. Animal Farm lässt grüßen. Wenn ich akzeptiere, dass es Unterschiede gibt, geben muss und geben soll, kann ich nicht Gleichheit predigen. Wenn ich Öko vorleben will, kann ich nicht mutwillig vermeidbare Umweltverschmutzung begehen, ohne dass die Glaubwürdigkeit leidet.

Drum prüfe, wer eine Position hart vertritt. Vielleicht ist das Glashaus in dem man sitzt, kleiner, als man denkt.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.