Mandat Wachstums-Wochenstart #66: Lehren Sie, statt anzuweisen

„Give a man a fish, and you feed him for a day; show him how to catch fish, and you feed him for a lifetime.“ Dieser Satz aus der Geschichte „Mrs. Dymond“ von Anne Isabella Ritchie aus dem Ende des 19. Jahrhunderts (nein, es ist kein chinesisches Sprichwort!) führt zu unserem Fokus in dieser Woche:

Lehren Sie, statt anzuweisen.

Wir stellen regelmäßig fest, dass Führungskräfte sich über die Qualität der Arbeit mancher Mitarbeiter beklagen. Wenn wir hinter die Kulissen schauen, sehen wir aber, dass die Mitarbeiter häufig exakt das tun, was von ihnen erwartet wird: Sie führen die Anweisungen aus, die sie erhalten haben und sie werden erhalten – wenn überhaupt – nur für diese eine Situation eine Hilfestellung. Für ein Entwickeln, ein Mitdenken und eigene Lösungen ist kein Raum.

Was können Sie tun? Schauen Sie sich in dieser Woche einmal in Ihrem Unternehmen um: Wo wird zuviel situative Hilfe gegeben, angewiesen, zu wenig gefragt, zu wenig gelehrt? In einer Notsituation sind Anweisungen erforderlich, aber in der Regel vergibt ein Unternehmen Potenzial, wenn es lediglich auf auszuführende Anweisungen setzt. Nutzen Sie die geballte Intelligenz Ihres Unternehmens und binden Sie Ihre Mitarbeiter stärker ein. Lehren Sie ihnen das Fischen.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #65: Suchen Sie die Ursache

Ihr Fokus in dieser Woche: Bleiben Sie nicht an der Oberfläche, sondern suchen Sie die Ursache für ein Problem.

Eine der wesentlichen Zeitsünden ist das symptomatische Behandeln von „Problemen“. Wir kennen das von Ärzten: Der Patient kommt zum Arzt und der Arzt steht unter dem Druck, die Beschwerden ganz rasch zu lindern – die Suche nach der Ursache kommt häufig genug dabei zu kurz. Mit Medikamenten oder einer anderen Therapie versehen, sind die BEschwerden verschwunden – zunächst. Sie tauchen aber bei nächster Gelegenheit wieder auf, oft aber deutlicher als zuvor. (Ganz besonders stehen übrigens Tierärzte unter dem Druck der Patientenbesitzer).

Eine Schulter, die sich immer wieder ausrenkt, wird weder durch Schmerzmittel noch durch zehnmaliges Einrenken in ihrer Ursache behandelt. Ebensowenig werden Probleme, die bei Ihren Kunden durch Ihre Produkte oder Leistungen verursacht werden, durch permanentes gutes Reparieren behoben. Manche Probleme sind unternehmensimmanent. Hier hilft nur die Suche nach der Ursache. Anderenfalls tritt das Thema immer und immer wieder auf die Agenda.

Welches wichtige Thema, das Sie schon lange stört, wollen Sie in dieser Woche unbedingt ergründen? Nehmen Sie sich eines vor und gehen Sie der Angelegenheit auf den Grund. Geben Sie sich nicht mit Augenscheinlichem oder Beschwichtigungen zufrieden. Bohren Sie nach. Entwerfen Sie eine wirksame „Therapie“. Lösen Sie das Problem, statt es zu verlagern. Sie werden sehen, wie sich Dinge auf diese Weise Stück für Stück erledigen lassen. Der Trick: Immer nur ein Thema zur gleichen Zeit.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #64: Wecken Sie Interesse

Ihr Fokus in dieser Woche: Wecken Sie Interesse bei Ihren Mitarbeitern.

Ich stelle immer wieder fest, dass es in vielen Arbeitsumgebungen, unabhängig davon, ob es sich um Unternehmen oder Non-Profits handelt, fast ausschließlich um den Gegenstand der Arbeit geht. Nicht, dass ich befürworten würde, dass man die Arbeitszeit zum Plaudern über Belangloses nutzen solle, aber auch in der Pausenzeit geht es oft fast ausschließlich um „Arbeit“. Das ist schade, denn das Gespräch über Dinge außerhalb von „Arbeit“ bereichert nicht nur die eigene Sichtweise, sondern es stärkt auch das Beziehungsgeflecht im Unternehmen.

Ermuntern Sie in dieser Woche Ihre Mitarbeiter, in den Pausen, in der Teeküche, auf dem Flur, auch über andere Dinge als „Arbeit“ zu sprechen. Regen Sie Gespräche an: Wie ist Eure Sicht auf Europa? Wie ist Eure Meinung zur neuen Position, die Papst Franziskus einnimmt? Welche Erkenntnisse erhoffen wir uns davon, dass die Raumsonde Voyager bald die Grenzen unseres Sonnensystems erreicht? Welche Auswirkungen hat …? – Sie wissen, was ich meine.

Arbeit und Leistung in Ehren, aber mit Interesse über den Tellerrand hinaus wird es eben noch spannender.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #63: DAS Wichtigste

Ihr Fokus in dieser Woche: Stellen Sie fest, was DAS Wichtigste ist und konzentrieren Sie sich genau darauf.

Natürlich gibt es in einer (Arbeits-)Woche immer viele sogenannte „wichtige“ Themen. Eines aber ist DAS Wichtigste – und zwar unabhängig davon, ob es sich um ein berufliches oder um ein privates Thema handelt. Wenn die Prioritätsstufen aber nur noch „wichtig“, „besonders wichtig“, „wichtig und dringend“ und „sofort zu erledigen“ heißen, wird es nichts mit dem Vorankommen.

Entscheiden Sie also: Was ist DAS Wichtigste in dieser Woche? Nicht zwei Themen, sondern eines. Was ist DAS Thema, das Sie auf jeden Fall abschließen wollen? Oder, wenn Sie DAS Wichtigste nur einen Schritt voranbringen wollen: Was ist das Ziel, das bezüglich DES Wichtigsten in dieser Woche erreicht werden soll?

Dieser Fokus auf DAS Wichtigste wird Ihnen eine bemerkenswerte Klarheit geben. Probieren Sie es aus.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #62: „Don’t Burn the Candle at Both Ends“

Unsere US-Kollegen haben mir eine schöne Metapher beigebracht: „Don’t burn the candle at both ends“. Es macht keinen Sinn, Dinge hektisch anzugehen, die meisten Dinge haben mehr Zeit, as wir ihnen geben wollen. Wenn wir die Kerze an beiden Enden anzünden, gibt sie mehr Licht, aber auch höchstens die Hälfte der Zeit. Überlegen wir also gut, wann und wo wir „Gas geben“.

Ihr Fokus in dieser Woche: Lassen Sie manches ruhiger angehen und entscheiden Sie bewusst, wo Sie Energie investieren, um schneller zu werden und wo zusätzliche Geschwindigkeit nichts nutzt, sondern vielleicht sogar eher schadet.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #61: Das richtige Timing

In der Pause eines Projektmeetings mit dem Strategieteam eines Klienten vor einiger Zeit sprachen die Teilnehmer über den Wachstumserfolg ihrer kleinen Tannenbäume, die sie von ihrem Unternehmen zu Weihnachten geschenkt bekommen hatten. Manche waren einigermaßen zufrieden, die meisten gar nicht, weil der Baum nicht angegangen und dann eingegangen war. Nur wenige hatten einen guten Erfolg. Auf die Frage, wie es gelungen sei, den Baum wachsen zu lassen, erwiderte einer der wenigen, deren Baum gut angegangen war: „Ist doch klar: Du musst ihn nur zur richtigen Zeit setzen.“

Wer hat es nicht schon erlebt, dass eine gute Idee zerredet wurde, nur weil sie nicht zum rechten Zeitpunkt (oder von der richtigen Person) vorgebracht wurde? LAssen Sie nicht zu, dass inhaltlich Richtiges zerredet wird.

Ihr Fokus in dieser Woche: Wenn Sie eine richtig gute Idee haben, äußern Sie sie nicht sofort, sondern bringen Sie sie erst vor, wenn die Akzeptanzwahrscheinlichkeit hoch ist. Achten Sie auf das richtige Timing.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #60: Es nicht allen Recht machen

Ich kenne einige Menschen, die versuchen, vielen (um nicht zu sagen „fast allen“) vieles (um nicht zu sagen „fast alles“), Recht zu machen. Abgesehen davon, dass dies regelhaft schiefgeht, weil es einfach unmöglich ist, die vielen Ansprüche zu erfüllen, gerät dabei auch die Identität der Personen in den Hintergrund. Ich hatte jahrelang ein Schild in meinem Büro: „Ich bin nicht auf der Welt, um die Anforderungen anderer zu erfüllen“. Genau danach habe ich auch gehandelt und ich tue dies bis heute – mit wachsendem Genuß.

Setzen Sie Ihre Anforderungen an sich selbst aus sich selbst heraus, egal, ob es sich um private Ziele oder berufliche, unternehmerische Ziele handelt. Kümmern Sie sich erst in zweiter Linie darum, was dies für Auswirkungen auf „andere“ hat und differenzieren Sie dabei zwischen den „anderen“, an denen Ihnen wirklich etwas liegt und den „anderen“, die eigentlich nur deshalb Erwartungen an Sie haben, weil diese Personen einen Nutzen davon haben.

Denken Sie daran: Selbst wenn es Ihnen gelänge, über Wasser zu gehen, würden Ihnen manche Menschen vorwerfen, Sie täten dies nur, weil Sie nicht schwimmen können.

Ihr Fokus diese Woche: Fokussieren Sie sich auf Ihre eigenen Ziele und nicht auf die Erwartungen anderer.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #59: In „Umsatz“ denken, nicht in „Kosten“

Menschen, die mehr über Chancen nachdenken, sind erfolgreicher, als diejenigen, die mehr über Risiken nachdenken. Nun könnte man argumentieren, dass natürlich auch die Risiken eines jeden Vorhabens bedacht sein wollen. Richtig. Aber nicht zu sehr, denn wenn man sich zu sehr in den Risiken verliert, verliert man auch den Blick für die Möglichkeiten.

Ähnlich verhält es sich in Unternehmen – wie auch anders, denn Unternehmen bestehen ja aus Menschen: Manchen Unternehmen ist es näher, in der Kategorie „Kosten“ zu denken, als in der Kategorie „Umsatz“. Schade, denn mit dem Über-Fokus auf Kosten ist noch kein Unternehmen sinnvoll gewachsen. Man möge mir bitte nicht in den Mund legen, ich würde dafür plädieren, die Kosten aus dem Auge zu verlieren – mitnichten, aber Wachstum entsteht durch profitable Geschäfte mit begeisterten Kunden, nicht durch eine perfektionierte Kostenstruktur.

Ihr Fokus in dieser Woche: Konzentrieren Sie sich stärker auf den Umsatz, als auf die Kosten. Wo können Sie zusätzliches Geschäft generieren?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart #58: „Ich brauche kein Navi“

Zürich, 29. Mai 2013: Ich schreibe dies in einer Lounge am Flughafen Zürich, denn der Taxifahrer der mich heute vom Flughafen Zürich in die City bringen sollte, hat diesen Wachstums-Wochenstart beschert:

Aus Düsseldorf angekommen steige ich in ein Taxi: „Falkenstraße Nummer xy, bitte“. Der Fahrer fährt los. Er vergewissert sich noch zweimal, zweimal sage ich „Falkenstraße, in der City“. Der Fahrer gibt das Ziel nicht in das Navigationssystem ein. Wir fahren. Irgendwann, mir kommt es umständlich vor, da ich gelegentlich in Zürich bin, stellt er fest, dass er sich geirrt hat. Er dreht. „Ich verwechselte Falkenstraße mit Walchestraße“, ärgert er sich. „Immer“, ergänzt er, „das passiert mir immer!“

Walchestraße und Falkenstraße liegen etwa vier Autokilometer auseinander, macht in Zürich etwa 15 Franken und gefühlte 30 Minuten. Ich kann es mir nicht verkneifen: „Mit dem Navi wäre es einfacher.“ Er: „Ich brauche kein Navi. Ich habe mein Navi im Kopf.“ Ich: „Klar, das geht aber falsch.“ Er: „Ich verwechsele immer nur Walchestraße mit Falkenstraße …“, und nach einer kurzen Pause, „… und [Straße 1] mit [Straße 2]. Immer.“ Auf meine Bemerkung, dass man das ja auch lernen könne, verweist er mich darauf, dass das ja nur ein-, zweimal im Jahr passiere. Ich schweige, schaue mir Zürich an und notiere mir diese Geschichte für den neuen Wachstums-Wochenstart.

Ihr Fokus in dieser Woche: Lernen Sie in dieser Woche etwas signifikant Neues hinzu und machen Sie sich klar, dass Sie sich nicht darauf verlassen können, was Sie schon kennen und können. Wer „immer“ das Gleiche falsch macht, ist entweder ignorant, oder gleichgültig, oder hat eine Lernschwäche.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH;

Mandat Wachstums-Wochenstart #57: Überprüfen Sie Ihre Einstellung

Mögen Sie Menschen? Führen Sie ein Unternehmen? Wenn die Antwort auf die erste Frage „Nein“ oder „Naja“ und die Antwort auf die zweite Frage „Ja“ ist, haben Sie ein Problem.

Wir stellen immer wieder fest, dass auch hochkarätige Führungskräfte sich über die Menschen, die sie führen, lustig machen, beschweren oder sich dauerhaft über sie erheben. Auf diese Weise wird aus „Führung“ aber kein Schuh. Wenn Sie Führungsverantwortung haben, müssen Sie Menschen mögen. Sie müssen Menschen mit all ihren Stärken und Schwächen akzeptieren und willens sein, sie auf ihrem Weg bestmöglich zu unterstützen. Jeglicher Spott, jegliche Häme, jegliche Überheblichkeit ist fehl am Platze.

Überprüfen Sie Ihre Einstellung. Sie werden nicht glücklich, wenn Sie sich für den Besten halten. Sie werden als Führungskraft oder als Unternehmer/in glücklich, wenn Sie die Menschen, mit denen Sie arbeiten, respektieren, akzeptieren und fördern. Nach bestem Wissen und Gewissen.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH