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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 568: Nichts los in Restaurants?

Immer wieder höre ich, dass in Restaurants nichts oder nur wenig los sei. Die Menschen hätten kein Geld zum Ausgehen, Personal bekäme man auch keines mehr, die Betriebskosten stiegen und so fort. Ich komme zu dem Schluss, dass dies nur bei Restaurants beklagt wird, die unternehmerische Fehler begehen. Es gibt nämlich erfolgreiche und auch extrem erfolgreiche Restaurants.
Beispiel 1
New York, Nobu 57th, ein Mittwochabend, wir lieben das japanische Restaurant. Meine Frau und ich haben am Mittag selbst über die Concierge im Hotel, die uns als VIP-Gäste avisiert hat, keine Reservierung vor 21:45 Uhr bekommen. Also machten wir uns spontan gegen 19 Uhr auf den Weg, weil wir wussten, dass das Nobu immer auch Laufkundschaft aufnimmt und man dann eben an der Bar oder sonst wo warten muss.
Im Nobu angekommen, war schnell klar: Die Bar ist auch belegt. Der ganze Laden war proppenvoll. Wir schätzten, dass es sicher um die 200 bis 250 Gäste sein mussten, vielleicht mehr. Das Team nahm uns in die Warteliste auf, notierte meine Mobilnummer und avisierte: „Current waiting time is an hour.“ Wow. Egal, wir orderten Cocktails und eh‘ wir uns versahen, hatten wir nach 15 Minuten einen Platz. Zwar nicht am Tisch, aber an der Sushi-Bar, was noch besser war.
Man darf sich die Sushi-Bar im Nobu nicht so vorstellen, wie wir es aus Deutschland oft kennen: Irgendwelche Gerichte rollen auf dem Band an allen vorbei. Nixda. Wir saßen direkt an der Sushi-Zubereitung, wo neun (neun!) Köche überaus beschäftigt waren. Hinten in der Küche für die warmen Gerichte arbeiteten sicher noch einmal fünf oder sechs Köche, zahlreiche Ober flogen durch den Raum. Wir sprechen von einem Mittwochabend. Nein, die Ausrede „Manhattan“ zählt nicht. Der Wettbewerb ist riesig in Manhattan. Erst als wir gegen 22:30 Uhr nach einem fulminanten Überraschungsmenü (erfahrungsgemäß der ultimative Tip!) das Restaurant verließen, war es ein wenig ruhiger geworden.
Beispiel 2
New York, Bond 45 (at 46th), ein Donnerstagabend, 17 Uhr. Wir hatten “pre-theater dinner” reserviert und die Logistik klappte bestens. Als wir das Restaurant um 18:30 Uhr verließen, war es voll. Proppenvoll. Nein, „Manhattan“ zieht hier auch nicht als Erklärung. In den Straßen rund um den Broadway reiht sich ein gutes Restaurant an das andere.
Ich kann weitere Beispiele anführen, das Monterey (Manhattan, East 50th) zum Beispiel, wo wir kürzlich Lunch einnahmen, war jeden Mittag voll, aber auch „unser“ italienisches Restaurant in unserem Vorort in Dortmund gehört zu den Erfolgreichen. Zur Standardkarte haben sich über die Jahre so leckere Spezialgerichte addiert, dass wir fast gar nicht mehr aus der Standardkarte bestellen – außer, wenn wir etwas abholen. Samstagabend, telefonische Pizzabestellung. „Kommen Sie bitte in 35 Minuten, Ihre Abholnummer ist die 100“. Sie zählen täglich und wir sprechen von einem Restaurant mit Dutzenden Plätzen, das bestens gefüllt war.
Misserfolg oder ausbleibender Erfolg ist oft eine Ausrede, man macht es sich zu einfach. Wachstum kommt immer von innen. Die genannten Restaurants könnten sich auch über Mitarbeitermangel beklagen. Vielleicht tun sie das sogar, aber drinnen ist immerhin der Bär los.
Stehen wir uns nicht also selbst im Weg. Stoppen wir das Wehklagen und krempeln wir die Ärmel hoch. Wachstum hat nämlich auch etwas mit Anpacken zu tun.
Auf eine gute Woche!
Ihr und Euer
Guido Quelle

 

 

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 474: Anpacken statt aufschieben

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 474: Anpacken statt aufschieben

Montag: Fieses Zahnweh. Blöd, vor allem weil wir regelmäßig bei der Kontrolle sind. Okay, ein, zwei Tage abwarten, vielleicht geht es von allein weg. Ein Kellerraum, den meine Familie vor über 20 Jahren abgeschlossen hat, ist zu räumen. Dummerweise gibt es keinen Schlüssel mehr und ich habe keine Ahnung, was mich hinter der Tür erwartet. Ein Handwerker ruft mich an, er würde ja gerne gestern mit den Arbeiten begonnen haben, erreicht aber die Bauleiterin nicht und hat bisher keinen Auftrag.

Alles gleichzeitig. (Und das war noch nicht alles).

Eines ist klar: Wenn ich nicht handele geht das Zahnweh nicht weg, der Keller nicht auf und der Bau nicht weiter.

Also: Erstmal mit Zahnweh (geht ja vielleicht doch vorüber) ab zum Keller, jenen aufbrechen, staunen, Fotos machen, Dienstleister zur Entrümpelung beauftragen. Zahnweh geht nicht vorüber, daher dienstags Zahnarzt anrufen, als Schmerzpatient darf ich sofort vorbeikommen, Termin wahrnehmen, Therapie verabreden, in die Apotheke, Medikation mitnehmen. Auf dem Weg nach Hause die Bauleiterin anrufen, auf die Box sprechen, dass ich mir Sorgen mache, ob sie gesund ist, weil sie sonst so verlässlich antwortet.

Kurze Zeit später: Medikation anwenden. Dienstleister bestätigt das geplante Vorgehen zur Entrümpelung. Bauleiterin ruft an, dass sie sich das gar nicht erklären könne, sie würde sich sofort mit dem Handwerker in Verbindung setzen, sie hätte von ihm keinen Anruf auf der Box gehabt.

Alle unliebsamen Themen sind im Prozess.

Ich habe in meinem Leben gelernt – und lehre dies auch im Selbstmanagement –, dass unangenehme Dinge, wenn man sich wirklich selber darum kümmern muss, sofort angegangen werden müssen, völlig unabhängig davon, ob es sich um private oder berufliche Dinge handelt. Vor Prüfungen sind Studentenbuden meist prächtig aufgeräumt. Aufschieberitis hat viele Facetten und ist hochgradig kontraproduktiv. Es zählt nur das Anpacken. Erledigung durch Zeitablauf kann klappen, ist aber die Ausnahme. Überholt werden und staunen ist wesentlich häufiger die Folge des Aufschiebens.

Wir können uns nicht darüber beschweren, dass andere schneller im Ziel sind, wenn wir nicht trainiert haben. Wir können uns nicht darüber beschweren, dass andere gute Noten haben, wenn wir uns nicht vorbereiten. Wir können uns nicht darüber beschweren, dass der Wettbewerb wieder mal mehr Markt macht als wir, wenn wir uns im same-old-same-old-Hängematten-Trott bewegen und schön handlungsresistent sind.

Je unangenehmer Themen sind, desto schneller müssen wir daran gehen, sie zu erledigen. Dies stört manchmal unsere eigentliche Prioritätenliste, ist aber zwingend, um weiterarbeiten zu können. Wenn ein Felsblock auf der Autobahn ist, muss er weg, ich brauche einen Weg über den Grünstreifen oder was auch immer, aber weiter in der gewohnten Form geht es nicht. Der Felsblock ist kein Vorwand, sondern ein echter Grund, den geplanten Weg nicht fortzusetzen. Er ist aber kein Grund, das Ziel aus dem Auge zu verlieren.

Mit Zahnweh kann man nicht gescheit arbeiten, mit Veränderungs- und Wachstumsbremsen im Unternehmen auch nicht. Also: Ran an das, was uns am Wachstum hindert. Wachstum kommt von innen, persönlich wie geschäftlich.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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