Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 474: Anpacken statt aufschieben

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 474: Anpacken statt aufschieben

Montag: Fieses Zahnweh. Blöd, vor allem weil wir regelmäßig bei der Kontrolle sind. Okay, ein, zwei Tage abwarten, vielleicht geht es von allein weg. Ein Kellerraum, den meine Familie vor über 20 Jahren abgeschlossen hat, ist zu räumen. Dummerweise gibt es keinen Schlüssel mehr und ich habe keine Ahnung, was mich hinter der Tür erwartet. Ein Handwerker ruft mich an, er würde ja gerne gestern mit den Arbeiten begonnen haben, erreicht aber die Bauleiterin nicht und hat bisher keinen Auftrag.

Alles gleichzeitig. (Und das war noch nicht alles).

Eines ist klar: Wenn ich nicht handele geht das Zahnweh nicht weg, der Keller nicht auf und der Bau nicht weiter.

Also: Erstmal mit Zahnweh (geht ja vielleicht doch vorüber) ab zum Keller, jenen aufbrechen, staunen, Fotos machen, Dienstleister zur Entrümpelung beauftragen. Zahnweh geht nicht vorüber, daher dienstags Zahnarzt anrufen, als Schmerzpatient darf ich sofort vorbeikommen, Termin wahrnehmen, Therapie verabreden, in die Apotheke, Medikation mitnehmen. Auf dem Weg nach Hause die Bauleiterin anrufen, auf die Box sprechen, dass ich mir Sorgen mache, ob sie gesund ist, weil sie sonst so verlässlich antwortet.

Kurze Zeit später: Medikation anwenden. Dienstleister bestätigt das geplante Vorgehen zur Entrümpelung. Bauleiterin ruft an, dass sie sich das gar nicht erklären könne, sie würde sich sofort mit dem Handwerker in Verbindung setzen, sie hätte von ihm keinen Anruf auf der Box gehabt.

Alle unliebsamen Themen sind im Prozess.

Ich habe in meinem Leben gelernt – und lehre dies auch im Selbstmanagement –, dass unangenehme Dinge, wenn man sich wirklich selber darum kümmern muss, sofort angegangen werden müssen, völlig unabhängig davon, ob es sich um private oder berufliche Dinge handelt. Vor Prüfungen sind Studentenbuden meist prächtig aufgeräumt. Aufschieberitis hat viele Facetten und ist hochgradig kontraproduktiv. Es zählt nur das Anpacken. Erledigung durch Zeitablauf kann klappen, ist aber die Ausnahme. Überholt werden und staunen ist wesentlich häufiger die Folge des Aufschiebens.

Wir können uns nicht darüber beschweren, dass andere schneller im Ziel sind, wenn wir nicht trainiert haben. Wir können uns nicht darüber beschweren, dass andere gute Noten haben, wenn wir uns nicht vorbereiten. Wir können uns nicht darüber beschweren, dass der Wettbewerb wieder mal mehr Markt macht als wir, wenn wir uns im same-old-same-old-Hängematten-Trott bewegen und schön handlungsresistent sind.

Je unangenehmer Themen sind, desto schneller müssen wir daran gehen, sie zu erledigen. Dies stört manchmal unsere eigentliche Prioritätenliste, ist aber zwingend, um weiterarbeiten zu können. Wenn ein Felsblock auf der Autobahn ist, muss er weg, ich brauche einen Weg über den Grünstreifen oder was auch immer, aber weiter in der gewohnten Form geht es nicht. Der Felsblock ist kein Vorwand, sondern ein echter Grund, den geplanten Weg nicht fortzusetzen. Er ist aber kein Grund, das Ziel aus dem Auge zu verlieren.

Mit Zahnweh kann man nicht gescheit arbeiten, mit Veränderungs- und Wachstumsbremsen im Unternehmen auch nicht. Also: Ran an das, was uns am Wachstum hindert. Wachstum kommt von innen, persönlich wie geschäftlich.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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