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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 550: „Schlechte Kunden feuern“

„Der Kunde ist König“, „Der Kunde bestimmt, was wir tun“, „Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt“. Sie kennen diese und eine Vielzahl weiterer Sprüche dieser Art. Das gebetsmühlenartige Wiederholen dieser vermeintlichen Weisheiten oder Anschauungen darf den Blick nicht verstellen. Erstens ist nicht jeder dieser Sätze hilfreich – hier zum Beispiel: „Der Kunde bestimmt, was wir tun“, denn das kann ein fataler Fehler sein. Zweitens gelten alle „Kundensprüche“ nur für gute Kunden.

Es gibt nämlich, man meint es kaum und mancher traut sich kaum, dies auszusprechen, auch schlechte Kunden – und davon mehr als man gemeinhin annimmt.

Was macht einen schlechten Kunden aus? Einige beispielhafte Verhaltensweisen sind diese:

  • Er verhandelt fortwährend über den Preis ohne Verzicht beim Wert einzugestehen und das auch über das gebotene Maß hinaus.
  • Er schickt Horden von Verhandlern, ohne dass der Entscheider erkennbar wird und verschwendet damit wertvolle Zeit auf allen Seiten.
  • Er reklamiert regelmäßig, oft auch ohne Grund.
  • Er übt Druck aus, auch mit der Möhre vor der Nase: „Schauen Sie, wir haben noch so viele Geschäftsmöglichkeiten, aber Sie müssen erst einmal zum Einstieg guten Willen zeigen.“
  • Er spricht schlecht über Sie.

Zu viele Unternehmen halten zu oft an zu vielen schlechten Kunden fest. Nein, das liegt nicht nur am Vertrieb, der nicht loslassen kann – das kann er traditionell schlecht, aber es liegt häufig daran, dass …

  • nicht sein kann, was nicht sein darf,
  • die schlechten Kunden mit der Unternehmensleitung auf irgendeine Art und Weise verbunden sind,
  • das Vergütungssystem des Vertriebs unzureichend ist und weder die Umsatzqualität noch die Ergebnisqualität noch strategische Elemente beinhaltet
  • … [ergänzen Sie die Liste]

Fakt ist: Erfolgreiche, zukunftsgerichtete, wachstumsstarke Unternehmen feuern regelmäßig schlechte Kunden. Und wir helfen immer wieder dabei, diese zu identifizieren, denn als Dritte dürfen wir Dinge aussprechen, die man intern nicht sanktionsfrei aussprechen darf.

Welchen schlechten Kunden feuern Sie heute? Okay, ein Tag Bedenkzeit, also: morgen?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

 

 

 

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 426: Macht man eigentlich gerne mit Ihnen Geschäfte?

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 426: Macht man eigentlich gerne mit Ihnen Geschäfte?

Ich bin ein großer Fan der meisten Apple-Produkte. Die zwei neuen, vor ein paar Tagen telefonisch bestellten Apple-Rechner sind noch nicht da. Das ist nicht schlimm, denn im Zuge der telefonischen Bestellung wurde mir der Lieferzeitraum mitgeteilt und dieser ist noch nicht erreicht. Auch der Bestellprozess als solches war prima, alles wurde korrekt auf die unterschiedlichen Geschäftskonten gebucht, die Dame war super bemüht und als sie mir die ganzen Dinge, denen ich zustimmen musste, vorlesen wollte, haben wir gemeinsam gelacht, alles bestens also.

Alles? Nein, nicht alles.

Was mich stört ist, dass ich – wie immer – bereits eine Rechnung (mit Versand der Rechner) erhalten habe, datiert auf den Versandtag, obwohl die Ware noch nicht im Hause ist. Damit ist erstens die Zahlung deutlich vor Verfügbarkeit der Ware geleistet – was mir egal ist – aber zweitens beginnt damit auch die Garantiezeit, obwohl das Gerät gar nicht in meinem Besitz ist. Für einen der Rechner habe ich Apple Care, eine 3-jährige Versicherung, mit geordert, auch diese Zeit hat bereits begonnen, obwohl ich zu dem Startzeitpunkt nicht einmal eine Rechnung hatte.

Ist das kritisch? Nein, ist es nicht, aber es macht keine Freude. Ich möchte die Diskussion nicht erleben, wenn der Rechner, zwei oder drei Jahre nachdem ich ihn erhalten habe, kaputt geht und ich dann mit Apple in die Diskussion gehen kann, dass die Rechnung ja eine Woche zu früh ausgestellt wurde.

Sie und ich könnten jetzt ähnliche Beispiele zu ähnlichen Gegebenheiten anführen, online wie offline. Mein Punkt ist – und das machen wir in all unseren Wachstumsinitiativen mit unseren Klienten deutlich: Das Produkt ist nicht genug. Und auch die Dienstleistungen rund um das Produkt sind nicht genug. Auch die Kauf-, Reklamations-, Nachfrageprozesse müssen top sein. Ansonsten bleibt ein Makel.

Es wird versucht, solche Dinge mit Projekten zur „Customer Journey“ abzufangen, Ich halte wenig von Modeworten, das ist bei Customer Journey nicht anders als bei Reengineering, Design Thinking, Six Sigma oder anderen subsummierenden Begriffen. Meist geht es um ganz einfache Dinge, die unnötig mit „Beratersprech“ verkompliziert werden. In meinem Punkt geht es um nichts anderes, als dass sich der Kunde vom ersten Kontakt über Beratung, Fragen, Kauf, Nutzung, Entsorgung bis zu weiteren Käufen, Empfehlungen, Erlebnissen mit der Marke gut fühlt. Das Produkt ist nicht genug, der Kunde muss auch Freude haben, mit Ihnen Geschäfte zu machen.

Wie also ist Ihr Kaufprozess gestaltet, online wie herkömmlich? Welche Barrieren muss der Kunde nehmen? Wo sind potenzielle Ausstiegs- oder Aufregerpunkte? Es geht gar nicht darum, dass der Kunde das Produkt wegen gewisser Barrieren nicht kauft, sondern dass Freudepunkte verloren gehen und diese thematisiert werden. Das ist vermeidbar.

Wir achten auf diese Dinge sehr stark in unseren entsprechenden Beratungsmandaten zu profitablem Wachstum. Machen Sie Ihren Kunden nicht nur mit Ihrem Produkt Freude, sondern auch mit dem Prozess. Machen Sie Kunden zu Fans. Lassen Sie Ihre Kunden draußen davon berichten, wie großartig es war, Ihre großartigen Produkte zu kaufen.

So wird Ihre Marke gestärkt.

Seien Sie auch in dieser Hinsicht Premium.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 


Die Frage der Woche:

„Wie steht es um Ihre Produkte/Dienstleistungen und Prozesse?“

Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche

 

In der letzten Woche haben wir gefragt: „Interne Diskussionen sind bei uns …“

Ihre Antwort:

  • … oft durch gegenseitige Schuldzuweisungen zwischen Fachbereichen gekennzeichnet. – 21 %
  • … stets durch die Suche nach der beste Lösung geprägt. – 72 %
  • … zu oft ergebnislos. – 7 %

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 380: Es geht auch einfach

Wachstums-Wochenstart

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 380: Es geht auch einfach

Sonntag vor einer Woche. Der Temperaturknopf eines unserer Kühlschränke war defekt, den Kühlschrank musste ich zur Nichtbenutzung – nein, nicht mit dem Hammer! – mit der Zange ausschalten, aber es blieb die Frage: Wie kommen wir am einfachsten an einen Temperaturknopf? Es war Sonntag.

Meine Frau und ich machten drei Optionen aus:

1.: Wir ignorieren das Problem und legen eine Zange neben den Kühlschrank: Keine echte Option.

2.: Wir rufen am Montag den Elektrohändler unseres Vertrauens an und bitten ihn, das Teil zu bestellen. Die Konsequenz wäre, sich diese Aufgabe bis Montag zu merken, es bestünde die Erfordernis, jemanden zu erreichen, vielleicht spräche man auch über unterschiedliche Teile, es gibt Fehler bei der Übertragung der Modellnummer, dann müsste jemand das Ding vorbeibringen, schicken, oder – schlimmer – wir müssten es abholen … Sie wissen, worauf ich hinauswill. Nicht so schön.

3.: Wir bestellen das Teil selbst. Ich erinnerte mich an meine guten Ersatzteilerfahrungen bei Siemens, fotografierte die Modellnummer und beschloss, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.

Abends auf der Terrasse, den Grill anfeuern, den Rechner auf den Terrassentisch stellen und los geht‘s. www.siemens.de, Produkte & Services, Für den Privathaushalt, Hausgeräte, Shop, Ersatzteile, die Modellnummer eingeben und – schwupps – zeigt sich eine Explosionszeichnung des Gerätes mit den Ersatzteilen. Ersatzteil optisch identifizieren, die Nummer eingeben, es erscheint ein Foto, ein Preis und der Warenkorb. Ab in den Warenkorb mit dem Ding, registrieren (wenn man nicht schon ein Konto hat), Link zu Paypal, Komfort-Login, bezahlen, erledigt.

Das fand ich großartig: Mit fünf (!) Klicks zum Gerät, mit zwei weiteren Eingaben beim Ersatzteil, drei weitere Klicks (plus Registrierung) und keine zehn Euro später (die Hälfte sind Versandkosten) ist das Ding geordert. Wir sprechen hier von einem Temperaturregler eines Kühlschranks, bestellt von der Haupt-Website eines Weltkonzerns mit multiplen Geschäftsfeldern.

Dass das am Sonntag bestellte Teil am Dienstag in der Post war, sei hier der Vollständigkeit halber auch noch erwähnt.

Egal, ob im Netz oder „analog“: Machen Sie es Ihren Kunden auch so einfach?

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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CEO-Tipp des Monats Juni 2018: Kunden binden? Sog statt Druck

Allein der Begriff der „Kundenbindung“ erzeugt bei mir schon immer ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits ist eine freiwillige Bindung ja etwas Schönes. Man bindet sich aneinander im übertragenen Sinne. Im Unternehmen – und hier vor allem in Initiativen zur Vertriebsintensivierung – wird aber aus dem Sog schnell ein Druck: „Wir müssen die Kunden stärker an uns binden!“, das hört man regelhaft. Dann denke ich an Fesseln, Ketten, Bänder, Schlösser, an ein schwieriges Entkommen aus dieser doch sehr einseitig initiierten Bindung. Natürlich kann man sagen, dass eine Bindung fast nie einseitig ist, gleichwohl möchte ich in diesem CEO-Tipp das Augenmerk darauf lenken, dass Zwang und Druck keine guten Berater für das Schaffen profitablen Wachstums sind. Erzwungene Kundenbindungsmaßnahmen sind nie eine gute Idee.

Immer wieder greifen wir in Beispielen zu Apple. Wir tun dies nicht etwa, weil uns nichts anderes einfiele, aber bei Apple kann man in der Tat vieles lernen. So hat Apple stets ein proprietäres Umfeld favorisiert. Apple-Käufer sollten auf keinen Fall irgendwelche offenen Schnittstellen nutzen können und in der gesamten Hardware- (und Software-) Welt idealerweise nur Apple nutzen. Das ist früher, gelinde gesagt, nicht so gut angekommen und so war die Welt der Apple-Jünger früher auch wesentlich kleiner und manch einer schaute verstohlen auf die große offene, weite Welt, die sich im PC-Bereich abseits von Apple abspielte: Mehr Software, offenere Schnittstellen, mehr Auswahl.

Heute sieht die Sache ein wenig anders aus. Zwar ist Apple immer noch ein Fan von proprietären Welten, siehe iOS, Mac OS, Hardwarekompatibilität, iTunes-Schnittstellen, usw., aber Apple hat sich doch an manchen Stellen geöffnet. iTunes ist auch auf Windows-Rechnern verfügbar, es gibt eine Windows-Simulation auf dem Mac, vor allem aber – und das ist der Kern – hat sich die Welt signifikant vergrößert, sodass der Bedarf, sich außerhalb der Mac-/iPhone-/iTunes-/iPad-Welt zu bewegen, wesentlich geringer geworden ist. Apple hat erkannt, dass in einer Welt größer werdenden Transparenz und größer werdender Individualisierungswünsche Zwänge nicht hilfreich sind. Zu diesem Zweck wurde auch vehement an der Marke gearbeitet, sodass Apple-Kunden heute durchgehend mehr Geld für weniger technische Leistung zu zahlen bereit sind, einfach weil sie sich mit der Marke schmücken möchten, weil sie Teil der Marke sein wollen.

Das Beispiel führt zu drei wesentlichen Erkenntnissen: Erstens ist für das Verstärken eine Kundenbindung ein einseitiges Ausüben von Zwang nicht nur nicht hilfreich, sondern schädlich. Zweitens hängen Marke und Vertrieb untrennbar miteinander zusammen, denn der Vertrieb muss sich darauf verlassen können, dass die Marke wohldefiniert ist, ihre Leitplanken und Attribute bekannt und belastbar sind und dass er sich in die Realisierung der Marke hat einbringen können. Auf der anderen Seite ist der Vertrieb hier nicht in einer Forderungsstellung, sondern hat eine erhebliche Bringschuld und wir erleben oft genug, dass Markengrundsätze dem kurzfristigen Umsatz geopfert werden. Drittens sehen wir an dem Beispiel repräsentativ für viele weitere Beispiele, dass die rational-technischen Aspekte von Leistungsangeboten nur bis zu einem gewissen Grad relevant sind, wichtiger sind die emotionalen Aspekte und damit sind wir wieder bei der Freiwilligkeit der Bindung.

Was hat das für Sie als Unternehmenslenker zu bedeuten? Wirken Sie mit aller Kraft darauf ein, dass Kundenbindung bei Ihnen im Unternehmen positiv besetzt ist – auch bei Ihren Kunden. Wirken Sie darauf ein, dass Maßnahmen beschlossen werden, die Sog erzeugen, denn Druck ist kontraproduktiv. Und wenn Sie wissen wollen, was regelhaft funktioniert und was nicht, wenn Sie keine Zeit durch teures Lernen verlieren wollen, fragen Sie Experten, die sich nachweisbar auskennen.

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Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter®, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung
Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 2 MB) ***

Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 293: Überschätzte Technik

Viele Unternehmen sind auf der Suche nach technischen Lösungen für das eine oder andere Problem oder den einen oder anderen Ablauf. Ja, ganze Branchen bedienen sich technischer Lösungen, um Dinge zu vereinfachen, Fehler zu reduzieren, Prozesse zu beschleunigen – und hier müssen wir noch gar nicht über Digitalisierung sprechen, denn vieles davon ist schlicht Elektronisierung, was ein großer Unterschied ist.

Aber zurück zum Thema: Technik wird überschätzt. Schauen wir auf die Unternehmensebene: Das Einführen eines ERP-Systems, üblicherweise teurer als gedacht, länger als gedacht, den Vertrieb ausbremsender als gedacht und vielfach anders als gedacht, löst keine Probleme, die im Geschäftsmodell liegen. Auf Branchenebene: Das Einführen von „BIM“ (Building Information Modeling) in der Baubranche löst keine Probleme der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren, die mit „BIM“ eigentlich besser verbunden werden sollten.

Technische Ansätze sind fast ausschließlich dazu geeignet, technische, prozessuale, rationale Themen zu lösen. Sie lösen nicht die Unruhe, die das menschliche Miteinander mitunter zu erzeugen geeignet ist. Technische Ansätze können prozessuale Missverständnisse reduzieren, aber für profitables Wachstum sorgen sie nur sehr bedingt. Was helfen mir die vorgeschriebenen Prozesse, wenn ich Umgehungstatbestände schaffen kann? Was nützt mir ein CRM-System, wenn die Daten nicht korrekt eingepflegt werden? Welchen Nutzen haben wir aus einem ERP-System, wenn es am Markt nach wie vor lichterloh brennt?

Nein, Wachstum wird nicht über Systeme entschieden. Wachstum wird darüber entschieden, auf welche Weise miteinander interagiert wird – ein vernünftiges Produkt und eine vernünftige Dienstleistung vorausgesetzt, sonst brauchen wir gar nicht weiterzureden. Wachstum entsteht dann, wenn Kunden verstanden werden, wenn Bedürfnisse nicht nur befriedigt, sondern erzeugt werden, wenn wirklich interessante Neuigkeiten dem Kunden zugute kommen. Wachstum entsteht am Markt, Technik kann dabei maximal katalysierende, niemals aber dominierende Funktion haben und die Flucht in technische Lösungen, die Flucht in die Prozesswelt ist viel zu häufig eine Ausrede, um sich den wirklichen Herausforderungen nicht stellen zu müssen.

Wo suchen Sie in dieser Woche Potenziale, um Zusammenarbeit zu verbessern und Ihre Kunden besser zu bedienen?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 285: Zwischen Kontur und Arroganz

Diejenigen, die mit uns an strategischen Fragen arbeiten, wissen, dass wir stets mit unseren Klienten an Kontur und Erkennbarkeit eines Unternehmens oder einer Marke arbeiten. Die Grenze zwischen Kontur und Arroganz kann dabei mitunter schmal sein. Ein prominenter Vertreter von Arroganz ist Apple: Proprietäre Schnittstellen, erster im Verzicht auf Disketten-, CD-ROM-, DVD-Laufwerk, Quasi-Zwang für iCloud, permanente Erinnerungen, dass man die Ortungsdienste ausgeschaltet und Updates noch nicht vorgenommen habe. Apple kann es sich trotzdem leisten. Die Arroganz wird als Stärke gewertet.

Ein weniger prominentes Beispiel ist Peter Luger, ein Steakhaus in Brooklyn. Gegründet 1887 ist es heute eines der angesagtesten Restaurants. Bezahlung? Bar oder mit Peter Luger Kreditkarte. No credit cards. Reservierung? Zwingend. Wenn man mit einer Gruppe von 19 Personen angemeldet ist, wird gewartet und abgezählt, so mussten wir uns einmal eine Dame, die wir gar nicht kannten, die an der Bar wartete, als Gruppenmitglied „ausleihen“, weil wir nur 18 waren, denn einer von uns kam verspätet. Anderenfalls wären wir nicht zu unserem Tisch gekommen. Serviert wird? Steak rare. Oder Steak medium rare. Oder Steak medium. Steak well done? Nein. Für Vegetarier gibt es Lachs. Oder Steak. Bis man einen höflichen Ober findet, dauert es mitunter Jahre. Trotzdem: Man geht immer wieder hin.

Oder, ebenfalls in New York: Katz’s, gegründet 1888, auch bekannt durch „Harry und Sally“ (über einem der Tische hängt ein Schild: „Hier saßen Harry und Sally. Bestellen Sie, was die beiden hatten“). Es gibt dort die wohl besten Pastrami der Stadt. Zahlung? Cash. Ich glaube, es könnte inzwischen sogar mit Karte gehen, aber nur mit Murren. Füllgrad des Ladens? Üblicherweise 200 Prozent. Man erhält ein Verzehr-Ticket beim Eintreten, egal ob man etwas isst, oder nicht und dieses Ticket muss man auch wieder abgeben. Wenn Du es verloren hast, hast Du ein richtiges Thema. Ein Trick: An den Tischen auf der linken Seite wird serviert, in der Mitte muss man sich selber kümmern. Bestellungen laufen ungefähr so: „One corned beef, two pastrami, a coke, two ice teas, three times fries.“ „No, you’ll get one portion of fries, that’s enough, portions are big.“ So geht Bestellung à la Katz’s. Wenn Strohhalme gewünscht sind, schleudert sie der Ober im Vorbeilaufen auf den Tisch: „Your straws.“ Und? Man geht immer wieder hin.

Nicht jeder kann den Arroganz-Grad leisten, den sich Apple, Peter Luger oder Katz’s leisten und wir raten auch nicht dazu, dies zu tun. Aber erkennbar ist, dass Markenstärke vieles erlaubbar macht, da kann es doch nicht schaden, wenigstens an klarerer Kontur zu arbeiten. Was tun Sie in dieser Woche in Sachen „Strategie und Marke“?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 278: Über verpuffte Energie und Entscheidungsbefähigung

Die regelmäßigen Leserinnen und Leser des Wachstums-Wochenstarts werden unter anderem Zeugen meiner Erlebnisse mit Mercedes, Lufthansa, Telekom, der Deutschen Bahn und weiteren Servicewüsten, weil sich die Geschichten einfach so schön anbieten, um zu zeigen wie man es besser nicht – beziehungsweise wie man es besser – machen sollte. Diese Geschichten sollen über eines nicht hinwegtäuschen: Fast immer sind in einem „Ärgerfall“ nicht diejenigen meine direkten Gesprächspartner, die für die Ursache verantwortlich sind und – viel schlimmer: Oft genug sind meine unmittelbaren Gesprächspartner nicht einmal Personen, die etwas in die richtige Richtung bewirken können.

Hotlines, Callcenter? Meist nur dazu da, Routinefälle abzuwickeln und zwar innerhalb der gesetzten Regeln. Darüber hinaus? Fehlanzeige. Das Beste, was im Reklamationsfall passiert lautet: „Ich werde darüber mit meinem Teamleiter sprechen.“ Immerhin. Wenn man Glück hat, erhält man einen Rückruf. Nicht das Flugpersonal, ja meist nicht einmal die Flugzeugführer können etwas dafür, dass der Flieger verspätet ist, ebensowenig ist das Zugpersonal im ICE für eine Verspätung verantwortlich. Der Mitarbeiter im Second-Level-Support bei Mercedes hat seine Anweisungen und kann (darf!) nichts daran ändern, dass die Aktivierung eines Services drei Wochen dauert und bei der Telekom … ach, die Telekom, sie schafft es nicht einmal, mir Werbung NICHT mehr zu senden.

In der Regel ist also jeglicher Ärger, der am sogenannten Frontdesk geäußert wird, fehlgeleitet. Ja, richtig: Es kann selbsttherapeutisch hilfreich oder gesundheitsdienlich sein, Dampf abzulassen, aber die Wirkung ist meist Null. Den Entscheider, der wirklich etwas bewegen kann, herauszufinden ist nicht immer so einfach wie im Hotel, wo man einfach den Manager on duty oder den Hoteldirektor bemüht. Man konzentriere sich also darauf, die gewünschte Wirkung herbeizuführen. Die einzig richtige Frage ist: „Wie kommen wir aus dieser misslichen Lage heraus und dem wünschenswerten Zustand möglichst schnell und bequem möglichst nahe?“

Das ist die eine Seite dieses Wachstums-Wochenstarts. Hier kommt die andere: Seien Sie anders. Sorgen Sie dafür, dass die Mitarbeiter, die direkt mit Kundenreklamationen, Kundenanliegen, Kundenthemen aller Art betreut sind, auch Entscheidungen treffen dürfen. Jawohl, dazu bedarf es des Vertrauens, der Befähigung und echt guter Leute, aber es geht und Sie verschaffen sich einen riesigen Vorteil gegenüber all den Unternehmen, die durch Nichthandeln glänzen. Die viel gescholtene Telekom hat es vorgemacht: Unter @telekom_hilft glänzt sie via Twitter mit einem wirklich guten Service. Wenn aber die Telekom Entscheidungskompetenz delegieren kann, können Sie das auch.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 190: Denken Sie an Ihre treuen Kunden

Mandat Wachstums-WochenstartNeulich bot ein Unternehmen, das Wetterstationszubehör verkauft, einen Windmesser und entsprechende Halterungen dafür an. Da wir bereits einige Elemente (Außenstation, Innenstation, Regenmengenmesser) aus dem Sortiment in Betrieb haben, fand ich, der Windmesser sei eine gute Sache. Dass das ganze Zubehör ausgesprochen hochpreisig ist, wusste ich, aber egal: Der Windmesser musste her. Gesagt, getan, bestellt.

Wer beschreibt mein Erstaunen, dass sehr kurze Zeit später, natürlich pünktlich zum Black Friday, dessen Bedeutung in Europa exakt Null Komma Null Rolle spielt, eine E-Mail des Unternehmens eintrudelte, die 25% Rabatt auf das gesamte Sortiment versprach. Es ging mir weniger um die 25% als um die Tatsache, mir eine solche Mail zu senden, nachdem ich teuer eingekauft hatte. Hätten sie mir die Mail wenigstens nicht geschickt, hätte ich mich weniger geärgert. Auf meinen per Mail gesendeten Hinweis, dass man so die falschen Kunden erhielte, die bestehenden Kunden falsch lenke und verärgere und ich es nicht passend fände, binnen Tagen so zu agieren, erhielt ich den lakonischen Hinweis aus Frankreich, dass das nun so sei und man es nicht ändern könne. Falsch. Man will es nicht ändern. Was lernt der Kunde? Wenn es nicht dringend ist, warte doch bis Ostern, Weihnachten oder eben bis zum Black Friday.

Es ist ein ähnliches Muster wie bei Neukundenrabatten, Neukunden-Sonderkonditionen, etc.: Man erzieht seine Kunden falsch. Vor allem: Man vergrault seine treuen Kunden, die schon lange Kunde sind und artig zu normalen Konditionen kaufen. Man schafft opportunistisches Verhalten und unausgesprochen sagt man: Der treue, doofe Kunde wird schon bleiben, holen wir uns mit Schnäppchen mal ein paar neue Kunden, die wir dann zu treuen, doofen Kunden machen.

Wie wertschätzen Sie Ihre bestehenden Kunden? Eine kleine Aufmerksamkeit zwischendurch? Ein besonderes Angebot, das nicht einmal billig sein muss, sondern wertig sein soll? Eine persönliche Karte zu einem bestimmten Anlass? Was auch immer sie tun: Ihre treuen Kunden sind nicht dumm. Sie sind bei Ihnen aus gutem Grund, vielleicht, weil Sie einmal sehr um sie geworben haben. Dieses Werben darf nicht aufhören. Behandeln Sie Ihre treuen Kunden noch besser als Ihre Neukunden. Letztere müssen sich nämlich erst noch beweisen.

Ein ideales Wachstums-Weihnachtsgeschenk: Sind Sie dabei? Wir starten im Januar mit Staffel 2 von Five Minutes for Growth. Hier geht es zum zweiten Teaser. Die Videoserie hat inzwischen eine echte Fangemeinde. Schauen Sie ‘mal auf Youtube, dort gibt es auch freie Episoden.

Sind Sie schon registriert? 13. Internationales Marken-Kolloquium im Kloster Seeon am 15. und 16. September 2016. Sichern Sie sich bereits heute einen der streng limitierten Plätze für 2016. Sonderkonditionen nur noch bis 31.12.2015

Mein neues Buch kommt prächtig an: „Wachstumsintelligenz – So gelingt Wachstum im Mittelstand“ und ist auch bei amazon erhältlich.

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Mandat Growthletter® Nr. 102 „Kunden verstehen“ erschienen

Mandat Cover
Die aktuelle Ausgabe des Mandat Growthletters® ist erschienen. Wachstumsfokus: „Kunden verstehen“. Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 2,5 MB)
Der Mandat Growthletter® adressiert jeden Monat Wachstumsthemen unter den Rubriken

  • CEO-Tipp des Monats
  • Strategie & Führung
  • Marke
  • Prozesse & Organisation
  • Internationales Marken-Kolloquium
  • Vorträge & Veröffentlichungen
  • Mandat Intern

Der Mandat Growthletter® kann kostenfrei und unverbindlich bezogen werden: Anmeldung
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Wachstumschance: Wen lassen Ihre Wettbewerber liegen?

In den meisten Branchen bleibt ein ganz bemerkenswertes Marktpotenzial ungenutzt, weil sich alle Wettbewerber der gleichen Liga auf die gleichen Kunden stürzen. Es gibt ein enormes Kunden-, Markt-, Umsatzpotenzial, das schlicht nicht genutzt wird. Diese Kunden sind häufig als „zu klein“, „zu schwierig“, „regional schlecht zu erreichen“, „kaufunwillig“, „zu beratungsintensiv“, „nicht für uns interessant“ deklariert und werden einfach nicht angesprochen, geschweige denn bedient.

Schauen Sie einmal auf Ihre Leistungen und auf Kunden, die Sie bewusst oder unbewusst nicht adressiert haben: Ergibt es möglicherweise Sinn, ein ganz besonderes Leistungsangebot zu schnüren, das die Komplexität bei Ihnen nicht erhöht, um diese Kunden rentabel zu bedienen? Wir haben in unseren Beratungsmandaten häufig genau diese Betrachtung vollzogen und unsere Klienten sind regelhaft glücklich darüber, dass sie sich nicht selten ein neues Kundenpotenzial erschließen können, das von ihrem Wettbewerb schlicht ignoriert wurde.

Wenn Ihr Wettbewerb der Meinung ist, dass manche Kunden zu kompliziert, zu … (siehe oben) sind, sollten Sie aufmerksam werden. Greifen Sie an!

„Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 Zur Information und Registrierung. Zu fünf kostenfreien Episoden.

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