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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 574: Pausen

Die meisten von Ihnen wissen, dass ich gern und auch durchaus viel arbeite, möglichst viel voranbringen möchte und dass meine Arbeit für mich nicht nur ein Job ist, sondern eine lohnenswerte Aufgabe bedeutet. Die meisten von Ihnen wissen auch, dass ich jahrelang, zu Beginn meiner Lehrtätigkeit, die von mir selbst konzipierte Vorlesung „Selbstmanagement“ gehalten habe und darin spielt auch die Bedeutung von Pausen eine Rolle.

Pausen spielen eine bedeutende Rolle im (Arbeits-) Leben. Damit meine ich jetzt nicht vornehmlich große Sabbaticals – davon halte ich persönlich für mich wenig, will dies aber gar nicht generell beurteilen, weil ich schlicht nicht mitreden kann. Nein, ich meine die kleinen Pausen am Tage. Dabei haben wir zu unterscheiden zwischen Unterbrechungen und Pausen. Unterbrechungen in einer konzentrierten Arbeit sind keine Pausen, sie sind störend. Eine Faustregel besagt, dass Unterbrechungen von bis zu etwa zwei Minuten kompensierbar sind und dass das vor der Unterbrechung existierende Leistungsniveau schnell wieder erreicht wird. Dauert die Unterbrechung länger, wird das Wiedereinfinden zunehmend schwieriger und wird man fortwährend unterbrochen, stellt sich ein Sägezahneffekt ein: Einarbeiten, unterbrochen werden, neu einarbeiten, unterbrochen werden, neu einarbeiten und so fort. Dabei sinkt die Gesamtleistung.

Die kleinen Pausen sind es: Das Mittagessen zum Beispiel, das idealerweise nicht wieder mit dem Smartphone stattfindet, sondern währenddessen man sich auf Gespräche und die Mahlzeit konzentriert.

Ich erinnere mich an einen Workshop, den ich in Südtirol für einen Verband gab, der mit seinen Mitgliedern über zukunftsrelevante Aspekte, über Wachstum sprechen wollte. Wir planten den Tag und ich dachte auf Basis der Anzahl der Teilnehmer, dass wir sicher mit 45, höchstens 60 Minuten Mittagspause auskommen würden. „Herr Quelle, das sollten wir nicht tun“, sagte die Leitung des Verbands in der Vorbereitung. „Wir sollten mindestens 90 Minuten, besser zwei Stunden für die Mittagspause einplanen.“ Ich, staunend, etwas ironisch: „Was machen wir in der Zeit? Abitur?“ „Herr Quelle, bei uns ist die Mittagspause bei solchen Gelegenheiten etwas sehr Wichtiges. Wir werden ein Buffet mit sehr gutem Essen haben und den Teilnehmern ist sowohl das Essen als auch der Austausch in der Mittagspause äußerst wichtig.“

Wir planten eine lange Mittagspause ein und es kam der Tag des Workshops, es kam die Mittagspause und es wurde ein Lerntag für mich, denn es kam ein Mittagsbuffet, wie ich es sehr selten gesehen habe, mit regionalen Produkten aus Südtirol, äußerst schmackhaft zubereitet und die Mittagspause, die im Stehen stattfand, war in der Tat geprägt durch intensive Austauschgespräche und ein köstliches Mahl, in aller Ruhe genossen. Weniger als die anberaumte Zeit wäre abträglich gewesen.

Der Workshop verlief sehr konstruktiv weiter und zum Abschluss gingen alle mit guten Vorsätzen – die sicher in Teilen umgesetzt wurden, ihrer Wege und ich fuhr, um eine Erfahrung reicher, wieder heim.

Wo bauen Sie gezielt Pausen in Ihren Tag ein? Was tun Sie in diesen Pausen? Wir brauchen Pausen, in denen wir etwas gänzlich anderes tun, um den Akku danach wieder geladen zu haben.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle