Die persönliche Sicht: Berufspolitiker
Das Berufsbild „Politiker“ wird immer mehr zur Realität. Zunehmend finden wir in Parlamenten Menschen wieder, die keinen anderen Beruf gelernt haben, als den des Politikers, man schaue sich auch einmal die Wahlzettel an. Ich würde es begrüßen, wenn Politiker aus eigener Erfahrung wüssten, wovon sie sprächen. Jemand der etwas zu Gunsten oder zu Lasten von Unternehmen verabschieden lassen möchte, sollte einmal Unternehmer gewesen sein, um nur ein Beispiel zu nennen. Hört man manchen – auch durchaus exponierten – Politikern zu, erkennt man, dass diese mit einer derartigen Distanz zum Thema sprechen, die nur nahelegen kann, dass die Auswirkungen des Vertretenen nicht bekannt sind. Schade.
Ein Tennistrainer muss nicht selbst der beste Spieler sein, aber er muss die Technik und die Regeln kennen und muss sich in einem Spiel beweisen können. Oder würden Sie ein Greenhorn anheuern, wenn Sie das Tennisspiel erlernen wollten? Warum tolerieren wir dann, dass Politiker „Karriere“ machen, die in der Wirtschaft noch nicht einen Cent verdient haben?
© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.