Mandat Wachstums Wochenstart Nr. 698: Teamwork

Der Begriff „Team“ wird inflationär verwendet. Kaum arbeitet mehr als ein Mensch an einer Aufgabe, liegt ein „Team“ vor? Oder ein 500-Mitarbeiter-Unternehmen ist ein „Team“? Ich finde, das springt zu kurz.

Mein allererstes Vorlesungsfach, das ich im Übrigen auch selbst für die Hochschule konzipiert hatte, war vor zwanzig Jahren „Selbstmanagement“ und wir haben dabei auch das Thema „Teams“ behandelt. Ich habe mich immer an folgendem sinngemäßen (und hier vereinfachten) Begriffsverständnis orientiert: „Ein Team ist eine kleine Gruppe von Personen, die gemeinsam in unterschiedlicher Verantwortung mit unterschiedlichen Fähigkeiten an einem gemeinsamen Ziel arbeitet und in der sich die Mitglieder gegenseitig unterstützen.“ Sinngemäß, wie gesagt.

Dann unterscheide ich noch zwischen Teams und Hochleistungsteams, wie Katzenbach und Smith es in ihrem exzellenten Buch „The Wisdom of Teams“ (deutsche Version: „Teams – der Schlüssel zur Hochleistungsorganisation“, 1993 (!)) auch tun. Hochleistungsteams sind diejenigen Teams, bei denen jeder weiß: „Wenn einer von uns scheitert, scheitern wir alle.“

Ein Unternehmen kann ab einer gewissen Größenordnung mit diesem begrifflichen Verständnis kein Team sein. Eine Mannschaft, vielleicht und natürlich kann man auch, um den Zusammenhalt zu symbolisieren, „das Team der ABC AG“ oder „das ABC-Team“ sagen, aber in der Praxis ist es, spätestens ab einer gewissen Größe des Unternehmens unwahrscheinlich, dass alle sich gegenseitig unterstützen, zum Beispiel. „Das Team der Volkswagen AG“, das klingt unglaubwürdig – aus einer Vielzahl von Gründen, aber das führen wir jetzt nicht weiter aus.

In der Unternehmensführung ist es wichtig zu schauen, wo führen wir Teams und wo sind es einfach Arbeitsgruppen oder wo ist gar solo-Expertenarbeit zu präferieren. Bei der Gestaltung von Leistungsgemeinschaften ist es ganz entscheidend, zu überlegen: Wo brauche ich ein Team, wo nicht? Wo wird Teamleistung beurteilt, wo Individualleistung und wo ist ein Mix sinnvoll. Im Sport kann man dazu vieles ablesen.

Bei uns, bei Mandat, sind wir ein Team. Wir sind klein genug, dass wir einander sehr gut kennen und wir stehen gemeinsam, jeder mit seinen Fähigkeiten, für unsere gemeinsamen Ziele bei Mandat und bei unseren Klienten ein. Dass wir alle einander unterstützen, erkennen wir spätestens, wenn die Arbeit für ein Teammitglied zu viel wird oder wenn jemand ausfällt. Dann springen, wenn es geboten ist, auch Teammitglieder in Aufgaben ein, die mit ihrer eigentlichen Aufgabe wenig zu tun haben. Mit zehn Personen geht das noch – muss es aber nicht. Wir hatten auch schon Zeiten, da waren wir überschaubar viele Menschen bei Mandat, aber wir waren kein Team.

In dieser Woche kann das Mandat-Team wieder beweisen, dass es eines ist, denn das Internationale Marken-Kolloquium, unser Veranstaltungs-Highlight im Jahr, findet wieder statt, wieder im Kloster Seeon, wieder sind wir ausgebucht. Dienstag geht es für fast alle schon in den Süden, ab Mittwoch sind wir alle vor Ort und das Programm startet, Freitagabend werden alle erledigt im Auto, im Zug, im Flieger sitzen. Da wird wieder eine echte Teamleistung gezeigt. Wir werden berichten.

Wie halten Sie es mit Teams? Wie fördern Sie Teams? Wie führen Sie sie? Welche Grenzen erkennen Sie?

Auf eine gute Woche

Ihr und Euer

Guido Quelle